DVF fordert mehr Ambition beim Aufbau der EU-Ladeinfrastruktur

Die Antriebswende werde scheitern, wenn nicht die nötige Infrastruktur vorhanden ist - europaweit. Darin sind sich die Vorsitzenden des Deutschen Verkehrs Forum einig.

Ohne die notwendige Infrastruktur wird es keine Antriebswende geben. (Symbolbild: Daimler Truck)
Ohne die notwendige Infrastruktur wird es keine Antriebswende geben. (Symbolbild: Daimler Truck)
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

In der gemeinsamen Sitzung der DVF-Lenkungskreise Güterverkehr/Logistik und Straßenverkehr haben die beiden Vorsitzenden mit Blick auf die laufenden europäischen Trilog-Verhandlungen zum Aufbau einer Landeinfrastruktur in Europa deutliche Erwartungen an die Entscheidungsträger in Brüssel gerichtet.

Gerhard Hillebrand, Verkehrspräsident des ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. und Vorsitzender des Lenkungskreises Straßenverkehr: „Wir erwarten von den Mitgliedstaaten dringend mehr Ambition beim Ausbau der Ladeinfrastruktur."

Mit den CO2-Obergrenzen für Pkw habe die EU den Weg hin zur Elektromobilität endgültig festgeschrieben. Diese extrem herausfordernde Vorgabe könne nur funktionieren, wenn die Nutzer die notwendigen Rahmenbedingungen vorfänden – das heiße "flächendeckende Ladeinfrastruktur in ganz Europa.“

Für den Straßengüterverkehr forderte Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Mosolf SE & Co. KG und Vorsitzender des Lenkungskreises Güterverkehr und Logistik: „Ab 2024 kommen zunehmend elektrifizierte schwere Lkw auf den Markt. Damit diese geladen werden können, muss die Infrastruktur nochmals viel leistungsfähiger sein."

Aktuell gebe es kaum einmal Ansätze eines europäischen Ladenetzes für schwere Lkw.

"Es muss quasi in Lichtgeschwindigkeit entstehen", meint Mosolf.

Dasselbe stehe für die Versorgung von Brennstoffzellenfahrzeugen mit Wasserstoff an. Die Antriebswende drohe zu scheitern, wenn die Tankmöglichkeit an den Endpunkten europäischer Transportketten fehlt.