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Witron-Technologie revolutioniert Kommissionierung: 10 Jahre OPM-Erfolg bei The Kroger: Lagermodernisierung: Mehr Automatisierung

Das vollautomatische Warenhandling vom Wareneingang bis zum Warenausgang eines Logistikzentrums verändert seit nunmehr zehn Jahren die Einzelhandelslogistik.

Symbolbild LOGISTRA (Foto: T. Schweikl)
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Redaktion (allg.)

Zehn Jahre nach der Markteinführung der OPM-Technologie (Order Picking Machinery) ist das vollautomatische Schlichten von filialgerechten Handelseinheiten auf Paletten und Rollcontainern keine Seltenheit mehr. Doch als der Parksteiner Intralogistik-Spezialist Witron Logistik + Informatik GmbH Mitte 2003 das erste Projekt beim Lebensmitteleinzelhändler „The Kroger“ in Tolleson (USA) startete, wurde dies in der Fachwelt sehr genau beobachtet. Kann die Kommissionierung von Handelsware ohne Personaleinsatz funktionieren? Wie viele Fehler macht ein automatischer Kommissionierer beim „Palettenbauen“? Und wie viel geht dabei kaputt?
Heute sind die automatischen Lösungen sowohl im Trocken- als auch im Frische- und Tiefkühlsortiment bewährt und vor allem im Einzelhandel hoch geschätzt. Jüngster Kunde ist die Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen, die in ihrem neuen 48.000 m² großen Logistikzentrum im sächsischen Berbersdorf wieder auf die Kommissionierlösungen von Witron baut. Der Standort an der Autobahn A4 soll nach einer stufenweisen Inbetriebnahme, die im Sommer 2014 beginnt und bis Anfang 2015 abgeschlossen sein soll, 520 Edeka-Märkte mit mehr als 12.000 verschiedenen Artikeln beliefern. Dabei handhaben die Witron-Systeme das Trockensortiment ebenso wie Fleisch, Feinkost, Tiefkühlware sowie Obst und Gemüse. An Spitzentagen sollen so bis zu 378.000 Handelseinheiten filialgerecht auf Paletten, Rollcontainer, Thermotainer oder in Behälter kommissioniert werden.
Das System beinhaltet neben der eigentlichen Lagerung und Kommissionierung ebenso die vor- und nachgelagerten Prozesse, wie Wareneingang, Nachschub, Leerpaletten-Handling und die Versandabwicklung. So ist beispielsweise das Management von leeren Paletten, Rollcontainern und Thermotainern fördertechnisch mit eingebunden. Angefangen von der An- und Rücknahme über die zeitgenaue Bereitstellung in den Kommissionierbereichen bis hin zu einem mechanisierten ­Leergutpuffer.
Mehr Platz im Ausgang
Im Anschluss an die Lagerung und Kommissionierung organisiert dann ein automatisierter Versandpuffer in unterschiedlichen Temperaturzonen den kompletten Warenausgang. Er speichert sowie sortiert sowohl Auftragspaletten als auch Rollcontainer und Thermotainer und führt sie konsolidiert im Mischbetrieb reihenfolgegerecht und just in time über Versandbahnen zu den Verladetoren.
Parallel zum Erfolg der automatisierten Kommissionierlösungen im Einzelhandel wuchs auch Witron. „Von 2011 auf 2012 lag die prozentuale Umsatzsteigerung bei 20 Prozent“, sagte Geschäftsführer Helmut Prieschenk im Rahmen einer Pressekonferenz am Unternehmenssitz in Parkstein. „Und für 2013 wird die Erhöhung aller Voraussicht nach auch im zweistelligen Bereich liegen, sodass wir ausgesprochen positiv in die Zukunft blicken können.“ Für Witron arbeiten weltweit bereits 1.700 Beschäftigte. Doch die Pläne des Unternehmens gehen noch weiter. Walter Winkler, der Unternehmensgründer und visionäre Vordenker des Unternehmens, sieht im Einzelhandel noch weiteres Einsparpotenzial in der Logistik. „Unser Ziel ist es, bei den Retailern in der Wertschöpfungskette alles abzubilden“, so Winkler. Neben der automatisierten Kommissionierung sowie der Einbindung von Leergut- und Versandpuffern in die Automatisierung verfolgt er noch ein weiteres ehrgeiziges Ziel. Zusammen mit Edeka wird seit einiger Zeit auch ein System zur vollautomatischen Regalauffüllung im Supermarkt entwickelt und erprobt. Die Handelseinheiten wandern dabei über eine Förderstrecke aus dem Lager des Marktes direkt ans Regal und werden dort von hinten vollautomatisch eingeschleust. Und auch für die Strecke zwischen dem Distributionszentrum und den Märkten haben Winkler und seine Leute Ideen: „Die Einbindung der Tourenplanung ist der nächste logische Schritt. Denn SAP alleine kommt damit nicht klar“.
In den Fokus rückt auch immer mehr der E-Commerce. So nimmt das Unternehmen beispielsweise derzeit ein neues Logistikzentrum für den Onlineversender ATP Auto-Teile Pöllath Handels-GmbH in Pressath in Betrieb. Aber auch neue Multi-Channel-Lösungen sind in der Entwicklung. „Im Internet verdient trotz aller Wachstumsraten immer noch niemand Geld“, so Winkler. „Der Grund liegt in der Kommissionierung. Während im stationären Handel der Kunde seinen Einkauf selbst pickt, muss das im Versandhandel ein bezahlter Kommissionierer erledigen.
Und es kommen noch die Versandkosten hinzu“, beschreibt Winkler das Problem. „Fakt ist aber auch, dass der Stellenwert des Internets weiter zunehmen wird.
Der Handel muss sich also darauf einstellen, weiß aber nicht, ob er für den stationären oder den Versandhandel bauen soll. Deshalb braucht es eine Lösung, die beides kann. Und zwar vollautomatisch.“ Keine unlogische Schlussfolgerung – und bei Walter Winklers Trefferquote in strategischen Fragen für den Einzel- und Versandhandel allemal eine nähere Betrachtung wert. ts

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