Kärcher-Reinigungsmittel für Zementestriche: Schonende Reinigung ohne Beschädigung: Reinigungsstrategien im Lager

Die Bodenreinigung in der Logistik dient weniger der optischen Sauberkeit als vielmehr der technischen Betriebssicherheit, dem Gesundheits- und Umweltschutz sowie dem Werterhalt des Lagerbodens und der Anlage.

Symbolbild LOGISTRA (Foto: T. Schweikl)
Redaktion (allg.)

Bei Industriefußböden handelt es sich in der Regel um glatte, fugenlose, stark verdichtete und damit hoch belastbare Estriche. Diese werden in erster Linie nach dem jeweiligen Bindemittel unterschieden: Zement-, Kalzium­sulfat-, Anhydrit­-, Magnesium- und Gussasphaltestriche. Bei jedem dieser Bodenbeläge muss eine passende Reinigungsanwendung ausgewählt werden und die Wahl des korrekten Reinigungsmittels gewährleistet sein, um den Untergrund nicht zu beschädigen.
Zementestriche sind gegenüber sauren und starken Alkalien empfindlich. Bei der Einwirkung von Säuren entsteht eine „waschbetonähnliche Struktur“, das heißt der Boden wird im Laufe der Zeit rauer und deshalb schwieriger zu reinigen. Außerdem neigen diese Böden ohne oberflächenvergütende Maßnahmen wie Imprägnierung, Versiegelung oder Beschichtung zur Staubbildung beziehungsweise sie lassen Schmutz und Feuchtigkeit schnell eindringen.
Unterschiedliche Estriche
Kalziumsulfatestriche sind infolge des Bindemittels gegenüber Feuchtigkeit empfindlich. Aus diesem Grund sind lange Einwirkzeiten von Wasser zu vermeiden, insbesondere bei der Grundreinigung. Diese sollte hier vorzugsweise in der „Ein-Schritt-Methode“ (Erläuterung folgt auf S. 37) erfolgen. Magnesiumestrich zeichnet sich durch eine besondere Zähigkeit und durch die Fähigkeit aus, die mineralischen Zuschlagstoffe äußerst fest zu verbinden. Magnesitestriche werden meist schon am Tag der Fertigstellung mit einer Imprägnierung versehen, die die Anschmutzung sowie die Staubbildung reduziert und die laufende Pflege erleichtert. Derartige Estriche sind besonders alkalien- und lösemittelbeständig, jedoch empfindlich gegenüber Säuremitteln. Wenn nicht gründlich genug nachgespült wird, können Alkalien bei sehr offenporigen Belägen Ausblühungen verursachen.
Gussasphaltestrich staubt nicht, ist wasserunempfindlich, weitgehend alkali- und säurebeständig, jedoch unbeständig gegenüber Lösemitteln. Je nach Anspruch und Belastung der Beläge können oberflächenvergütende Maßnahmen vorliegen, die bei der Reinigung ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen Imprägnierung, chemische Verdichtung, Versiegelung und Beschichtung.
Bei Lagersystemen müssen bei der Größe der Bodenflächen die Reinigungskosten besonders beachtet werden. Zehn bis 20 Euro pro Jahr und Quadratmeter für die tägliche Reinigung sind keine Seltenheit. Das doppelte Ziel heißt daher: möglichst verringerter Kostenaufwand bei hoher Sauberkeit. Beides lässt sich in Lagern heutzutage durch den Einsatz moderner Reinigungs­maschinen erreichen. Vor allem ebene Böden, ein klarer Grundriss, eine symmetrische Regalaufstellung und vorhandene Wendemöglichkeiten sind ideale Voraussetzungen für die maschinelle Reinigung.
Zu den Hauptverschmutzungen in Lagern zählen vor allem Reifenabrieb (Bremsspuren), Straßenstaub und Schmierstoffe. Hinzu kommen, abhängig von den eingelagerten Waren, auch andere Verschmutzungen, wie Holz- und Papierstäube oder Lebensmittelreste. Als Reinigungsgerät für diese unterschiedlichen Arten von Verschmutzungen, die sowohl partiell als auch großflächig auftreten können, hat sich der Einsatz von Scheuersaugmaschinen bewährt.
Maschinelle Reinigung
Die richtige Dimension der Reinigungsmaschine spielt eine entscheidende Rolle, um wirtschaftlich zu reinigen. Je nach Größe des Objekts, der Häufigkeit der Reinigung und der räumlichen Gegebenheiten sind das Tankvolumen, die Arbeitsbreite und die Wendigkeit der Maschinen von entscheidender Bedeutung. Erhältlich sind Scheuersaugmaschinen als Nachläufer, Aufsitz- oder Aufstehmaschine.
Konfiguriert aus Elektromotor, Wassertank, Schrubbkopf und Saugbalken, bündelt die Scheuersaugmaschine drei Funktionen zu einem Arbeitsgang: Das Gerät bringt Waschflotte (sprich: das Reinigungsmittel) aus, löst durch kraftvolle Bürstenreibung selbst hartnäckige Ankrustungen und saugt das Schmutzwasser ab – der Fußboden ist sofort trocken, das heißt begeh- und befahrbar.
Ob der Scheuersaugautomat mit einem Scheiben- oder einem Walzenschrubbkopf ausgestattet wird, bestimmen vor allem zunächst der Verschmutzungsgrad und die Oberflächenstruktur des Bodens. Glatte Oberflächen lassen sich in der Regel einfach und sicher mit Scheibenbürstensystemen reinigen und pflegen. Dabei können es die zunächst glatt erscheinenden Bodenbeläge durchaus in sich haben. Insbesondere dann, wenn sie unbehandelt sind und der Belag daher leicht rau ist und den Schmutz „festhält“. In solchen Fällen muss auf einen Walzenschrubbkopf zurückgegriffen werden, der den Schmutz aus der raueren Oberfläche herauslöst.
Um die Arbeitsabläufe in den Logistikbereichen sicherzustellen und den Betrieb nicht zu unterbrechen, sind klar definierte Reinigungsprozesse erforderlich. Im Bereich Lager und Logistik wird ein mehrstufiges Reinigungsprogramm den komplexen Anforderungen gerecht.
Die tägliche Unterhaltsreinigung beschränkt sich auf die Beseitigung leichter und lokaler Verschmutzungen. Ziel ist es, die akute Gefährdung von Mitarbeitern und Produktionsfluss auszuschließen. Hierzu wird die Scheuersaugmaschine in der sogenannten Ein-Schritt-Methode angewandt, wobei sie mit geringem bis mittlerem Anpressdruck arbeitet. Dabei wird das Reinigungsmittel – je nach Schmutzeintrag – in einer Dosierung von 0,5 bis 3,0 Prozent eingesetzt. Ein Nachwischen oder Spülen ist nicht erforderlich. Der Boden ist sofort wieder begehbar.
Das Gros des Reinigungsbedarfs kann durch eine wöchentliche, intensivere Maßnahme abgedeckt werden. Hier kommen neben Arbeitsschutz und Funktionssicherheit auch die Kriterien baulicher Werterhalt und ästhetisches Erscheinungsbild ins Spiel. Haftende Verschmutzungen wie Öl- und Fettschmutz, Schmutzkrusten oder Gabelstaplerspuren werden durch Nassscheuern mit leistungsstarken Scheuersaugmaschinen beseitigt. Dabei wird – sofern der Belag es zulässt – mit vollem Anpressdruck in der „Zwei-Schritt-Methode“ gearbeitet. Dabei sollte nur abschnittsweise vorgegangen werden, um eine Durchfeuchtung des Bodens zu vermeiden.
Zwei-Schritt-Methode
Im ersten Schritt wird die Reinigungsflotte mit der Scheuersaugmaschine auf die zu reinigende Fläche aufgebracht, die dann zwei- bis dreimal abgeschrubbt wird – bis sich der Schmutz vollständig gelöst hat. Im zweiten Schritt wird nach erneutem Schrubben die Schmutzflotte über den Saugbalken und die Saugeinrichtung der Maschine aufgenommen. Abschließend wird die gesamte Fläche nochmals mit klarem Wasser in der Ein-Schritt-Methode nachbearbeitet. Das heißt: Wasser auftragen, schrubben und absaugen. So wird der Belag neutralisiert und die Gefahr der Wiederanschmutzung verringert.
Als Reinigungsmittel empfiehlt sich ein alkalischer Bodengrundreiniger beziehungsweise Bodenglanzreiniger (bei Bodenbeschichtungen) bis zu einem pH-Wert 12, in einer Dosierung von fünf bis zehn Prozent (je nach Verschmutzungsgrad), der in geringerer Dosierung auch als Unterhaltsreiniger Verwendung finden kann. Bei nicht oberflächenvergüteten Industrieböden empfiehlt sich die Grundreinigung grundsätzlich in der Ein-Schritt-Methode, da sonst der Boden zu nass wird und Folgeschäden auftreten können.
Zur Beseitigung von Gabelstapler-Bremsspuren beziehungsweise Reifenabrieb kann ein spezielles Entfernungsmittel (hochalkali­scher Grundreiniger mit pH-Wert 13) unverdünnt auf die verschmutzten Stellen aufgesprüht werden. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird die Schmutzflotte mit der Scheuersaugmaschine aufgenommen und die gereinigte Fläche mit klarem Wasser gespült (Ein-Schritt-Methode). Die durch die Bremswirkung der Gabelstapler verursachten Einbrennungen lassen sich nicht entfernen und sind irreparabel. Diese Methode darf nicht auf Polymer- und Wachsbeschichtungen verwendet werden, da diese sich sonst auflösen.
Als zunehmend wichtig erweisen sich Know-how und Leistungsbereitschaft der Reinigungskräfte. Nur mit sachkundigem, motiviertem Personal kann ein anspruchsvoller Sauberkeitsstandard wirtschaftlich aufrechterhalten werden. Systematisch gilt es, das Fachkönnen zu entwickeln, das sich im sicheren Blick für Schmutzspuren und im richtigen Umgang mit dem Equipment äußert.

 

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Der Autor
Gerd Heidrich ist langjähriger Schulungs­referent bei der Alfred Kärcher ­Vertriebs-GmbH in Winnenden.
Der schwäbische Hersteller von Reinigungsgeräten bietet ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen zur Säuberung von Industrieböden und Logistikanlagen.

 

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