LOGISTRA Oktober 2018
Flexibilität? Fehlanzeige
Wie sieht die Zukunft des Gütertransports aus? Diese Frage trieb Besucher und Aussteller der IAA Nutzfahrzeuge 2018 gleichermaßen um.
Irgendwie autonom soll es künftig sein, entweder alleine oder gleich im Platoon. Auch digital kommt groß – das Internet der Dinge hält sowohl im Cockpit als auch im Laderaum Einzug. Und natürlich muss alles sauber und leise laufen – um den Elektroantrieb kommt man zumindest im Verteilerverkehr bald nicht mehr herum.
Weil das aber nicht billig ist, rätseln die Experten noch, wie das technisch Mögliche auch real bezahlbar auf die Straße kommen soll. Auf bundespolitischer Ebene setzt man auf die jüngst gegründete Nationale Plattform zur Zukunft der Mobilität (NPM), die Lösungen für emissionsarme oder -freie Antriebe vorantreiben soll.
Und auf EU-Ebene sollen ambitionierte CO2-Grenzwerte die Lkw-Hersteller motivieren. Bis zu 30 Prozent weniger sollen es laut Brüssel bis 2030 schon sein – rollwiderstandsärmere Reifen, verbesserte Aerodynamik und effizientere Motoren, dann gehe das schon.
In der Nutzfahrzeugindustrie sorgen die Pläne für große Augen – war man doch schon bisher nicht untätig. Schließlich kauft der typische Nutzfahrzeugkunde eher mit spitzem Bleistift als mit heißem Herzen ein. Spritschlucker waren in der Branche noch nie ein Kassenschlager. Und da, wo die Industrie noch Ideen hat, wie es besser werden könnte, da mauert die Politik. Beispielsweise bei der Fahrzeuglänge: Sogenannte Wing-Flaps, also ausklappbare Flügel zur Optimierung des Luftstroms am Fahrzeugheck sind nachweislich eine kostengünstige und dennoch hochwirksame Methode, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Leider verlängern sie aber auch das Fahrzeug etwas über das festgeschriebene Maß hinaus. Flexibilität der Politik hier: Fehlanzeige. Genauso wie beim Lang-Lkw, der ebenso nachweislich den CO2-Ausstoß pro Tonnenkilometer deutlich senkt. Mehr Ladung pro Zugmaschine zu transportieren, ist einfach effizienter. Und weil die Gesamttonnage bei 40Tonnen bleiben soll, würden auch noch die Straßen geschont. Das gleiche Gewicht verteilt sich beim Lang-Lkw auf mehr Achsen. Politisch ist das System allerdings nicht gewollt. Zu viele Landesregierungen befürchten, dass damit die Bahn im Güterverkehrsmix noch weiter hinter den Lkw zurückfällt. Dabei gäbe es künftig mehr als genug Transportaufträge für jeden Verkehrsträger. Aber auch hier gilt: Flexibilität der Politik – Fehlanzeige.
Zumindest das Problem mit den CO2-Grenzwerten scheint Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erkannt zu haben. „Grenzwerte sollen Innovationen auslösen, nicht Panik“, sagte er auf der IAA. Es wäre zu wünschen, dass das Bundesverkehrsministerium in dieser Sache eine bessere Performance hinlegt als beim „Diesel-Thema“, wie Scheuer den Abgasskandal bei den Pkw immer noch nennt.
Tobias Schweikl, Chefredakteur
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Inhalt dieser Ausgabe
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