Werbung
Werbung

70 Jahre VW Transporter: Der Bulli spielt die Marktmacht aus

Johannes Reichel

Volkswagen Nutzfahrzeuge begeht in diesen Tagen ein außergewöhnliches Jubiläum, das zugleich einen Rekord darstellt: Der Transporter – alias Bulli, Kombi, VW-Bus oder Microbus – ist das am längsten gebaute Nutzfahrzeug der Welt, reklamiert der Hersteller für sich. Am 8. März vor 70 Jahren fuhr der erste Transporter als Typ 2 von den Montagebändern des Volkswagen Werks in Wolfsburg. Nach dem Käfer (Typ 1) nahm damit der zweite Weltbestseller unter dem Label des Konzerns Fahrt auf. Bis heute folgten dem ersten Exemplar der Baureihe mehr als 13 Millionen weitere.

Über sechs Generationen entwickelte sich das Fahrzeug zum Kult, und das obwohl es keineswegs in jeder Generation das beste Fahrzeug am Markt war. "Die Konkurrenten des VW-Busses bekommen einfach zu wenig Aufmerksamkeit, auch in Oldtimerzeitschriften", erklärt Aleksandra Lippert, Nutzfahrzeugspezialistin des Marktbeobachters Classic Analytics gegenüber dem Spiegel. Das VW-Konzept sei schon 1950 im Vergleich zur Konkurrenz rückständig gewesen. "Der T1 war das schlechtere Auto, aber VW hatte einfach die größere Marktmacht", meint Lippert. Das war entscheidend, um über die nächsten Jahre eine unerschütterliche Marke aufzubauen.

 
Familientreffen: Sechs Generationen des Bulli auf einem Blick. (v.l. T1, T2, T3, T4 und T5 - Vorne: T6 Generation Six). | Foto: VWN
Familientreffen: Sechs Generationen des Bulli auf einem Blick. (v.l. T1, T2, T3, T4 und T5 - Vorne: T6 Generation Six). | Foto: VWN
« Bild zurück
Bild
1 / 10
Bild vor »

Zu der Zeit war etwa der Tempo Matador mit dem heute standardmäßigen Frontmotor und Frontantrieb das überlegene Konzept, dem es aber an Fertigungskapazitäten fehlte. Ganz zu schweigen vom DKW Schnelllaster, bei dem ebenfalls fehlende Kapazitäten zu hohen Preisen sorgte. So setzte der Bulli sich durch, über die Jahre flankiert allenfalls von Ford, die anfangs mit dem FK1000 - Frontmotor, Heckantrieb, sperrige Starrachsen und Handling, aber mehr Laderaum. Der Transit (als Custom) ist auch noch heute der härteste Widersacher des VW Bus. Und bald wohl auch der Gen-Spender für die nächste Basis des Kompakttransporters. Welche Ironie des Schicksals!

Doch zurück an den Anfang: Aus Sicht von VW war die Ur-Definition von Volkswagen für ein kompaktes Nutzfahrzeug mit maximaler Raumausnutzung: Boxermotor im Heck, Fahrer weit vorn und dazwischen viel Platz. Das sind die Merkmale des T1 – der ersten Generation des Transporter den die Konstrukteure von Volkswagen entwickelt haben. Mit jeder weiteren Generation – vom T2 bis zum heutigen T6.1 – wurde das Konzept zu einem Multitool weiterentwickelt, wie man formuliert. Eine Bilder-Reise durch die meist runden Bulli-Zeiten.

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung