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LOGISTRA City-Check RYTLE/Höflinger: Per Bike bekommt man die Breznlogistik gebacken

Johannes Reichel

Ein RYTLE MovR3 Lastenrad spielt die Hauptrolle in einem Nahlogistik-Projekt bei der Traditionsbäckerei Höflinger/Müller in München. Die knapp einen Kilometer lange Strecke zwischen der Backfiliale und dem Container-Stand in der Dauerbaustelle des Münchner Hauptbahnhofs ist wie geschaffen für die Lastenradlogistik. 20 bis 25 mal täglich pendelt das sogenannte Brezn-Taxi hin und her. Zudem wird mit dem schweren Cargobike (selbstredend separat) noch Müll entsorgt. Sodass das Tagespensum sich meist auf 30 Kilometer beläuft, wofür die zwei Wechselakkus zur Tretunterstützung locker genügen. Nötigenfalls wird schnell Akku getauscht. Aber die kurze Strecke hätten es mit dem konventionellen Transporter in sich: Stau von der Filiale weg, keine Parkmöglichkeiten am Bahnhof, die Berechenbarkeit der Logistik würde massiv leiden. Und das würde unmittelbar auf die Qualität der Dienstleistung durchschlagen. Denn bei Höflinger-Müller geht es vor allem um: Frische Brezn.

Die sind binnen 30 Minuten hergestellt und wollen dann natürlich auch "resch" serviert werden, wie Gebietsverkaufsleiter Josef Schula bei unserer Visite betont. Und um die wahlweise belegten Backwaren aller Art natürlich auch. Geliefert wird am besten "frei Bordsteinkante", hier ganz wörtlich zu nehmen. Was mit dem Rollcontainer auf dem RYTLE-Rücken, per elektrisch betätigter Hubgabel leicht auf- und entladen perfekt funktioniert. Die vier Fahrer, die sich das Bike im Schichtbetrieb von 5:30 bis wochenends 23 Uhr (Brezen braucht es immer!) teilen, müssen die mit Getränken und Backwaren auf maximal 100 bis 150 Kilo ausgeladene Box nur noch durch den Bahnhof zur Hub-Filiale vor den Gleisen schieben und entladen. Retour nehmen sie die grünen Bäckereikisten wieder mit - und das Leergut. Bei Bedarf versorgt das Bike noch die Filiale in der Theatinerstraße in der Innenstadt mit. Die Filiale in der Marsstraße wiederum wird einmal täglich angefahren von einem Lkw, der aus der der Bäckereizentrale in Neufahrn bei Freising kommt und die Teiglinge liefert. Auch das reduziert den Verkehr und die Emissionen.

 
Entladen wird direkt am Pop-up-Shop. | Foto: RYTLE / Leppert
Entladen wird direkt am Pop-up-Shop. | Foto: RYTLE / Leppert
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Das Ende der Parkplatzsuche

Ein weiterer großer Vorteil neben dem Wechselsystem ist die Wendigkeit und Kompaktheit eines Lastenrads. Wenngleich das RYTLE MovR3 zu den stämmigsten Vertretern seiner Zunft zählt und auch bis zu 210 Kilogramm Nutzlast schultern könnte, es ist noch immer schmaler und kleiner als jeder Transporter. Am Straßenrand fällt es kaum auf und stört selbst die passierenden Radfahrer auf der Marsstraße nicht. Selbst am Gehweg arrangieren sich noch Fußgänger und Bike bestens, sodass nötigenfalls direkt vor der Filiale geladen werden kann. Der Großteil der Waren kommt allerdings im Hof in die Wechselbox. Am Bahnhof selbst macht sich das Bike vor dem Eingang ebenso schlank, sodass die lästige Parkplatzsuche komplett entfällt. Ein Umlauf lässt sich so bestens berechnen, wie Schula die Vorteile skizziert. Das bestätigt auch der Geschäftsführer Franz Höflinger der Höflinger Müller GmbH, der das Konzept zudem perfekt in die Höflinger Müller-Umweltstiftung und ihre zahlreichen Klimaschutzprojekte einsortiert sieht.

„Manche unserer Filialen liegen für Transporter nicht so leicht zugängig, wie beispielsweise im Münchener Hauptbahnhof oder in der verwinkelten Altstadt. Der MovR kommt bis direkt an den Übergabepunkt und das auch leise in den frühen Morgenstunden. Das waren weitere wichtige Entscheidungskriterien neben unserem Fokus auf Nachhaltigkeit und Sicherheit.“

Die erste Generation des MovR habe sich bereits als nachhaltige innerstädtische Lieferlösung bewährt und sei aus dem Münchener Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Die Mitarbeiter freuen sich auf die Verstärkung durch den MovR3, sowie die Verbesserungen in Komfort, Schutz und Sicherheit.

"Insbesondere die Ablösung der manuellen Kurbel zum Auf- und Absenken der mit Backwaren kommissionierten Wechselboxen durch einen elektrischen Linearmotor führt zu Zeitersparnis und Erleichterung im täglichen Handling“, ergänzt Höflinger.

Das Rad muss rollen

Nur eines darf nicht passieren: Dass das Lastenrad ausfällt. Denn dann müssen die Lieferfahrer mit den Rollcontainern im manuellen Betrieb die "letzte Meile" machen, schweißtreibend und wegen der kleinen Rollen in Anbetracht von Trambahnschinen und rauem Pflaster eine echte Herausforderung unter Einsatz der kostbaren Lebensmittel in der Box. Damit das nicht passiert, rückt hier wöchentlich der Servicetechniker an und macht einen schnellen Funktionscheck am Bike, das aber laut Schula bisher tadellos und zuverlässig läuft.

Ein weiterer Vorteil des freilich nicht ganz billigen Transporterersatzes: Die Fahrer brauchen keinen Führerschein. Eine gewisse Affinität zum Thema Radfahren aber schon, wie Schula beschreibt. Das teure Bike sollte behutsam und im Zweifel defensiv im Stadtverkehr bewegt werden - und mit einem gewissen Grundverständnis für die Biketechnik. Leicht zu finden sind die Lastenradchauffeure allerdings nicht. An der Fililale hängt prompt ein Inserat: Fahrer fürs Brezn-Taxi gesucht. Anforderungen unter anderem: "Wind- und wetterfest". Gegenleistung: Faire Bezahlung. Und ein modernes E-Bike. Da chauffiert man doch gerne die legendären Müller-Brezn durch die City.

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