Nissan Townstar EV: Strom-Trio komplett

Johannes Reichel
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Nach Renault Kangoo und Mercedes-Benz Citan komplettiert der Nissan Townstar Zero Emission das City-Van-Trio. Der elektrische Townstar ist nicht nur der Dritte im City-Van-Bund, sondern auch der dritte Stromer im Nissan-Pkw-Programm neben Ariya und Leaf.

Dabei orientiert sich der in Maubeuge gebaute City Van aber viel stärker an seinem baugleichen französischen Bruder, gönnt sich aber ein paar Eigenheiten. Kurz zu den Fakten: Mit 90 kW (122 PS) und 245 Nm Drehmoment ist der Stromer für den Lieferalltag gut gerüstet, auch regionale Touren oder Familienausflüge sind mal drin: Dank 45-kWh-Akku sollen nach WLTP bis zu 300 Kilometer Reichweite drin sein – was im Winter und/oder Worst Case immer noch echte 200 Kilometer sind. Dabei unterstützt den Townstar das liquid Thermal Management und wenn der Strom doch zur Neige geht, lässt sich per CCS immerhin mit bis zu 80 kW nachladen. Dass man nach einer halben Stunde die nächsten 150 bis 200 Kilometer angehen kann.

Im Laderaum der Van-Version gibt es beim L1 bis zu 3,3 Kubikmeter Volumen – genug für zwei Europaletten quer eingeschoben. Die Laderaumlänge gibt Nissan mit 1.825 Millimeter an. Innen profitiert der Townstar von den Aufwertungen des Kangoo inklusive 8-Zoll-Touchscreen sowie vielen kleinen durchdachten Details.

 
Spangen unter den Scheinwerfern wie beim Ariya - weshalb das Gesicht fast ein wenig an Opel erinnert. | Foto: G. Soller
Spangen unter den Scheinwerfern wie beim Ariya - weshalb das Gesicht fast ein wenig an Opel erinnert. | Foto: G. Soller
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Keine Sesame-Door im Townstar, aber bis zu 1,5 Tonnen Anhängelast - auch beim EV

Allerdings verzichtet Nissan wie Mercedes-Benz auf die Sesame-Door des Kangoo, bei der die B-Säule entfällt und die ganze Beifahrerseite geöffnet werden kann. Sehr großzügig bemessen sind üppige 1,5 Tonnen Anhängelast, die ausdrücklicher Wunsch der Gewerbetreibenden waren – auch wenn ein solch schwerer Anhänger die Reichweite massiv drücken wird. Ebenfalls praktisch: Die 360-Grad-Rundumsichtkamera, die Nissan um diverse Fahrassistenten angereichert hat, wobei vor allem der Totwinkelassistent im Van große Dienste leistet, denn „Schulterblick“ ist hier nicht.

Stark sind die fünf Jahre Garantie (bis 160.000 km) für das Gesamtfahrzeug, während es für den Akku acht Jahre (oder 160.000 km) gibt. Die Verbrenner starten ab gut 19.250 Euro netto, die Kombis ab 23.290 Euro und liegen damit in etwa auf dem Niveau des Kangoo – Gleiches erwarten wir für die Elektroversionen. Diesel sind keine vorgesehen, aber die L2 soll wie bei Renault und Mercedes-Benz noch folgen.

LOGISTRA-Kommentar:

Der Townstar ist weitgehend "same same but (a little bit) different": Optisch hätte Nissan die Spange gern deutlicher machen dürfen, denn so sieht er mehr nach Opel aus als der Combo (der ja ein Citroen Berlingo ist). Seine größten Verkaufsargumente dürften der nette Nissan-Händler oder die Fünfjahresgarantie werden – oder ein Preis, den die Geschwister oder anderen City Vans nicht bieten können.