Power2Drive München: Eine Messe unter Spannung

Redaktion (allg.)
 
J. Reichel
J. Reichel
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Erstmals fand im Rahmen der The Smarter E-Messe in München die Fachmesse Power2Drive statt. Vor allem in der Halle der Akkutechnik herrschte reges Treiben, aber auch bei der Ladeinfrastruktur war gut Betrieb. Im Rahmen der Energiefachmesse The Smarter E mit vier Teilmessen in München fand auch die Sparte Elektromobililtät ihren Platz: Die Power2Drive-Messe startete für ihre Premiere in zwei Messehallen auf dem Areal. Wobei der Übergang zwischen der EES Europe und der Power2Drive nahtlos verlief. Vor allem im Bereich der Akkutechnik zeigten die Hersteller auf, dass die Welten zwischen Stationärspeichern und mobilen Akkus fast Hand in Hand gehen. Was mal ein Auto-Akku war, wird vielleicht schon morgen als Heimspeicher ins "second life" geschickt.

Stellvertretend dafür stand die Mercedes-Benz Energy GmbH, die sich mit einem großen Areal mitten in die Halle der Batterie-Giganten gepflanzt hatte. Umringt von Samsung, LG, BYD & Co machte der Autokonzern klar, dass man vielleicht nicht bei der Zellproduktion, aber doch der mobilen wie stationären Nutzung von Akkus sowie der zugehörigen Ladeinfrastruktur ein gehörigen Wörtchen mitreden will. Passend dazu garnierte die Meldung über einen weiteren stationären Großspeicher, den der Stuttgarter Konzern in Kooperation mit GETEC und The Mobility House auf Basis von 1.920 Batteriemodulen des Smart EQ in Betrieb nahm. Er dient tatsächlich zum einen als Ersatzteillager, sollte, wie laut einem MB-Energy-Sprecher selten der Fall, doch einmal ein Smart-Akkku schlappmachen. Zum anderen bekommt die Anlage als Primärregler zur Stabilisierung des Stromnetzes eine zweite Funktion - und für Daimler ein Geschäftsmodell zur Finanzierung der Ersatzteillagerung. Die müsse man freilich den Kunden sicherstellen, heißt es am Stand. Mit der sensiblen Akkutechnik sei das allerdings deutlich komplexer als bisher, wo es genügte, in einer Halle Teile einzulagern. Man habe es jetzt mit einem "lebenden Ersatzteillager" zu tun, damit die Akkus auch ihre Spannung behielten, so der Sprecher.

Elektro-Transporter: Kreisel kooperiert mit VDL für Elektro-Sprinter

Auch der österreichische Akku-Spezialist Kreisel erweitert zügig sein Portfolio: So zeigte man etwa einen Elektro-Transporter auf Sprinter-Basis, der in Kooperation mit dem niederländischen Bushersteller VDL elektrifiziert wird. Akkukapazität satte 86 kWh, Reichweite 300 Kilometer. Auch bei den Stationärspeichern will man mitmischen, ebenso wie bei den Ladevorrichtungen, wo Kreisel eine stylische Linie von mit zugekauften bewährten Lade-Komponenten bestückten Wallboxen und Säulen präsentierte, die sich bestens in moderne Wohn- und Architekturlandschaften einfügt. Originell auch die sogenannte "Power Charger"-Linie, bei der man eine bis zu 150 kW starke Ladesäule mit einem 75 kWh Stationärspeicher kombiniert für schnelle Instant-Energie.

Auch beim krisengeschüttelten Elektro-Pionier Tesla brachte man die Stationärspeicher als schnelle Ladeverstärker in Stellung, wobei naturgemäß der ausgestellte Tesla X mehr Aufmerksamkeit auf sich zog als die schnöden Batterieschränke. Mittendrind im elektromobilen Rummel: Der HUSS-VERLAG, Herausgeber der VISION mobility, Seit an Seit mit der Innovationsschmiede von Ubriticity, die ihre wirklich originelle Lade-Laterne in hoher Frequenz vorführten. Derweil philosophierte der Autor, Journalist und Theologe Franz Alt am stattlichen Stand des Stationärspeicherspezialisten E3DC darüber, dass die Menschen sich eben doch ändern könnten und schwärmte von den Möglichkeiten der E-Mobilität, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen. Aus seiner Sicht war Jesus auch kein Theologe oder Religionsstifter, sondern Ökologe. Na, das macht doch Hoffnung.

 

Einige Impressionen aus der Welt unter Strom.