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Rungis-Report II: Der größte Frischmarkt der Welt - die Logistik

Johannes Reichel

Im Pariser Großmarkt Rungis regiert der Diesel: Zumindest unserem empirischen Eindruck an diesem Morgen nach. Klar, wenn Frische absolute Vorfahrt hat, wagt man keine antriebstechnischen Experimente. Schließlich müssen 25.000 Lkw aus allen Himmelsrichtungen rechtzeitig auf dem Markt sein, um ihre Waren abzuladen. In jedem Fall sieht man auffallend wenige Elektrofahrzeuge oder alternativ angetriebene Trucks, und seien es LNG oder CNG-Modelle. Bis auf einige Ladesäulen für Händlerfahrzeuge steckt die Elektrifizierung dem Augenschein nach in Rungis noch in den Kinderschuhen. Die eigene Tankstelle auf dem Gelände führt konsequenterweise nur Benzin oder Diesel.

 
Berühmtes Rondell an der Einfahrt in den Markt. | Foto: J. Reichel
Berühmtes Rondell an der Einfahrt in den Markt. | Foto: J. Reichel
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Jahrzehntelang fuhr auch ein- bis zweimal täglich ein Güterzug von Perpignan zum Großmarkt Rungis, dem aber die billige Konkurrenz auf der Straße immer mehr zusetzte. Die Waggons waren veraltet, Pannen häuften sich, Kunden blieben weg und wählten den Lkw. Im Sommer 2019 stellte das staatliche Bahnunternehmen SNCF den Dienst damit ein, seitdem wurden die Waren von Lkw transportiert. Und auch wenn der technisch modernisierte Zug im Rahmen des Green Deal der EU und mit der nun möglichen Subventionierung durch den Staat 2021 wieder den Betrieb aufnehmen konnte und eine Rollende Landstraße zwischen Le Boulou nahe der spanischen Grenze und dem Pariser Hafen Gennevilliers ergänzt, noch immer kommen hier jeden Tag etwa 25.000 LKW an. Zudem fahren 10.000 Pkw täglich durch das kostenpflichtige Mautterminal, das anmutet, wie eine Autobahneinfahrt. Auch ein großes und neues Parkhaus steht auf dem Gelände zur Verfügung. Immerhin: Auf dem Gelände befindet sich auch ein großer Recyclinghof. Und die französische Regierung hat den Rungis-Express im August 2023 neu ausgeschrieben und will mit dem dann neuen Betreiber im Sommer 2024 noch nachhaltiger durchstarten.

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