Volta Trucks Webinar: Wie der Zero zum iPhone unter den Trucks werden will
Bei einem Webinar gab der junge schwedische Hersteller einen Überblick über seine Strategie und Pläne - und erhob nicht weniger als den Anspruch, "das iPhone unter den Trucks" zu schaffen. Die Zeit drängt: Nach wie vor verfehlt der Verkehrssektor die Klimaziele und ist höchst "defizitär".
Klar, viele Unternehmen hätten ehrgeizige Klimaziele und eine Prognose von Berater McKinsey sagt voraus, dass 2035 die Mehrzahl der Trucks vollelektrisch fährt - und Europa dabei Vorreiter ist. Doch so weit ist es noch lange nicht. Noch kosten die E-Trucks das zwei- bis dreifache von Diesel-Pendants. Tüchtig zur Transformation beitragen will also das schwedische Start-up, dessen Gründer Carl-Magnus Norden seinen "Tesla-Moment" hatte, als das Model 3 angekündigt wurde. So etwas müsste man für Trucks auch machen, sagte er sich. Und so ward die Idee des Volta Zero geboren.
Den sieht der Hersteller als "das weltweit erste vollelektrische 16-Tonnen-Nutzfahrzeug, das speziell für den innerstädtischen Warenverkehr entwickelt wurde". Mit einer modularen und bis zu 225 kWh großen Batterie sowie einer Reichweite von 150 bis 200 km wird der von Grund auf als Elektro-Lkw konzipierte Truck, bis 2026 schätzungsweise 1,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einsparen.
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Wesentliche Elemente neben dem schicken, vollelektrischen Niederflurtruck mit der Kanzelkabine: Das Trucks-as-a-Service-Konzept und ein stetig wachsendes Netzwerk an Niederlassungen. Mit Duisburg geht es los, im Laufe des Jahres sollen diverse weitere Standorte in deutschen Ballungsräumen folgen. Die ersten "Volta Trucks Hubs" für Service und Wartung wurden in Bonneuil-sur-Marne, südlich von Paris, und in Tottenham in London vorgestellt. Erst kürzlich folgte ein weiterer Hub in Madrid (Spanien) und eben in Duisburg. Die Produktionsstätte des Unternehmens befindet sich in Steyr in Österreich. Hier beginnt die Produktion von Fahrzeugen nach Kundenspezifikation Anfang des zweiten Quartals 2023.
Ziel laut Gründer Carl-Magnus Norden: Den Kunden den Umstieg von Diesel auf Elektro so leicht wie möglich zu machen. Das Konzept soll das Risko minimieren und das Handling dekomplizieren. Dazu hat man sich Partner wie DB Schenker und für die Ladeinfrastruktur Siemens ins Boot geholt.
Es geht also um mehr als klassischen Fahrzeugvertrieb, sondern um eine komplette Systemberatung vom Lkw, über die Auf- und Ausbauten - wobei man Wechselaufbauten bisher nicht plant - über die Wartung, bis hin zur Ladeinfrastruktur im öffentlichen oder privaten Umfeld. Auch eine Kostenrechnung inklusive der möglichen Förderleistungen von bis zu 80 Prozent sowie einer Restwertabschätzung ist inkludiert.
Damit entsteht dann auch eine Perspektive, dass sich die höheren Fahrzeugkosten in absehbarer Zeit amortisieren, sprich ein "business case" für den großen wie auch kleinen Unternehmer entsteht. Und nicht zu vergessen: Eine Energieberatung. Schließlich sind aktuell und künftig die Energiepreise der wichtigste variable Kostenfaktor in der Lkw-Flotte. Das ist dann wieder wie beim Diesel.
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