LogiMAT Daily Ausgabe 2/2012
Wertvolle Drehscheibe des Wissens
Unlängst habe ich in bierseliger Runde mit einem Bekannten, einem Laien in der Logistik, über die Fortschritte in der In tralogistik diskutiert. Seine These: Es habe sich nicht viel getan in den vergangenen Jahren. Immer noch stapelten die Logistiker Paletten im Lager und im Lkw. Und die viel gepriesene RFID-Technologie habe sich nie richtig durchgesetzt. Meine These: Es stimmt schon, dass die Intralogistik keine „Rocket Science“ ist und auch in zehn Jahren wird nicht an jedem Joghurtbecher ein RFID-Tag kleben – weil die Chips immer noch zu teuer sind. Aber dennoch hat es in den vergangenen Jahren große Entwicklungsschritte gegeben.
Einige Beispiele: Stapler fahren mit Hybridantrieb, Roboter packen Paletten und Elektrohängebahnen transportieren heute gut doppelt so viel Ware als noch vor einer Dekade. Bei der Eröffnung der LogiMAT 2012 gestern habe ich mich wieder an die Diskussion mit meinem Bekannten erinnert, weil Dr. Joachim Miebach, Chairman der Miebach Consulting Group, ganz ähnliche Beispiele in seiner Eröffnungsrede erwähnte. Und ihm fielen natürlich noch eine Handvoll weiterer Punkte ein, die seit der ersten LogiMAT 2002 die Intralogistikwelt verändert haben: Stapler sind heute um 25 Prozent energieeffizienter als damals, FTS sind nur noch halb so teuer und die Simulationstechniken haben sich um Welten verbessert.
Zwar musste auch Experte Miebach zugeben, dass das Internet der Dinge noch nicht durchstarten konnte und die Logistiker die Komplexität in den Supply Chains in den Griff bekommen müs-sen. Aber daran arbeiten die deutschen Intralogistikspezialisten. Und sie tüfteln an Kohlendioxid-Messmethoden, Schwarmintelligenz und zahlreichen weiteren Themen.
Eine ganze Reihe von Unternehmen arbeitet inzwischen sogar gezielt darauf hin, jährlich auf der LogiMAT ihre Neuigkeiten zu zeigen. Sie sehen die Fachmesse nicht nur als Präsentationsplattform, sondern als wertvolle Drehscheibe des Wissens mit Eventflächen und Foren zu aktuellen Trends. Das wird wohl auch noch in zehn Jahren so sein. Auf die Ergebnisse bin ich gespannt. Und: Vielleicht sollte ich nächstes Jahr mal ein Bier mit meinem Bekannten auf der LogiMAT 2013 trinken. Irgendwo zwischen Verpackungs-Robotern, Lagerbrillen mit Augmented Reality und RFID-Chips.
Thilo Jörgl, LogiMAT Daily
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LogiMAT Daily Ausgabe 2/2013 | 9.27 MB |