1 Euro pro Kilo: OrangeGas friert CNG-Preis ein

Der Erdgasanbieter OrangeGas will für sein regenerativ produziertes Bio-CNG bis Ende 2022 an einem Preis von einem Euro pro Kilogramm festhalten.

Dauerhaft für einen Euro: Der CNG-Anbieter OrangeGas friert seine Preise bis Ende 2022 ein. | Bild: OrangeGas
Dauerhaft für einen Euro: Der CNG-Anbieter OrangeGas friert seine Preise bis Ende 2022 ein. | Bild: OrangeGas
Tobias Schweikl

Um, wie es heißt, den Umstieg auf alternative Antriebe zu beschleunigen, will der Erdgasanbieter OrangeGas den Aktionspreis von einem Euro pro Kilogramm für das von ihm vertriebene Bio-CNG bis zum 31. Dezember 2022 festschreiben. Der Preis an den Zapfsäulen von OrangeGas in Deutschland soll exakt 99,9 ct/kg betragen – die Umstellung von derzeit 1,000 €/kg und 1,009 €/kg könne aus vertraglichen Gründen bei manchen Standorten aber erst im Laufe des Februars erfolgen. Der Preis von 99,9 ct/kg gelte zudem nicht an Shell-Standorten, weil das Unternehmen auf deren Abgabepreis keinen Einfluss habe.

„Ursprünglich wollten wir mit einem Aktionspreis im Januar gemeinsam mit unseren Kunden den neuen Biomethan-Lieferanten feiern. Doch nachdem wir nun alle Einkaufspreise bis zum Jahresende sichern konnten, gibt es jetzt die Preisgarantie bis Ende 2022 von uns“, so Johan Bloemsma, der Deutschland-Chef von OrangeGas.

Das Unternehmen wolle damit sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen günstige Mobilität ermöglichen. Außerdem zeige es, dass ein Warten auf andere alternative Antriebe nicht erforderlich sei.

„Um so günstig wie mit Bio-CNG zu fahren, dürfte Benzin nur 65 Cent pro Liter und Diesel nur 75 Cent pro Liter kosten“, rechnet Bloemsma vor.

Da ein Kilogramm CNG mehr Energie enthält als ein Liter Benzin oder Diesel lassen sich die Preisangaben bei der Tankstelle nicht direkt vergleichen. Laut OrangeGas tanke man mit dem Angebot für weniger als den halben Preis gegenüber Diesel; gegenüber Benzin spare man fast 2/3 der Kraftstoffkosten. Auch bei Transportern und Lkw erleichtere der aktuelle Preisunterschied zwischen dem regenerativen Bio-CNG und fossilem Diesel den Umstieg.

„In der Vergangenheit führte der Wegfall der Lkw-Maut zu einem positiven Business-Case bei den klimaschonenden Gas-Lkw – jetzt rechnet es sich oft bereits aufgrund der niedrigeren Spritkosten; die Ersparnis der Lkw-Maut ist ein zusätzlicher Bonus“, so Bloemsma.

OrangeGas will auch zusätzliche Tankstellen bauen und sucht dafür Logistikunternehmen. Derzeit betreibt das Unternehmen rund 120 Stationen in Deutschland.

„Wir suchen aktiv neue Standorte und wollen wachsen. Besonders interessant sind für uns Tankstellen in deren Nähe Speditionen, Abfallwirtschaftsbetriebe, Möbelhäuser oder Unternehmen der regionalen Baulogistik auf Lkw mit CNG-Motor umsteigen“, berichtet der Deutschland-Chef von OrangeGas.

Aber auch der regionale Lieferverkehr für Food und Getränke sei ein Wachstumsmarkt. Einen deutlichen Schub gewinne Bio-CNG außerdem durch Logistikunternehmen wie Amazon oder DHL, die in Deutschland. Allerdings rät Bloemsma den Unternehmen in Deutschland zu einem Umdenken beim Vorgehen.

„In den Niederlanden kommen die zukünftigen Kunden auf uns zu, bevor Sie die Gas-Lkw bestellen. Dann untersuchen wir gemeinsam mit den zukünftigen Kunden, wo entlang der üblichen Routen gegebenenfalls neue Tankstellen benötigt werden.“

OrangeGas sehe sich hier als strategischer Partner. In Deutschland würden Unternehmen dagegen oft ohne Absprache mit den Tankstellenbetreibern vorgehen.