Abgasemissionen: Verband fordert Prämie für Erdgas-Fahrzeuge

Branchenverband Zukunft Erdgas verlangt von Politik, die realen Emissionen in den Mittelpunkt zu stellen und das Potenzial von CNG/LNG nicht ungenutzt zu lassen. Umstiegsprämie von 4.000 für Erdgasautos vorgeschlagen.
Abgeschleppt: Mit einer symbolischen Protestaktion machte der Verband Zukunft Erdgas auf die Potenziale des alternativen Kraftstoffs aufmerksam. | Foto: Kai Bublitz/Zukunft Erdgas
Abgeschleppt: Mit einer symbolischen Protestaktion machte der Verband Zukunft Erdgas auf die Potenziale des alternativen Kraftstoffs aufmerksam. | Foto: Kai Bublitz/Zukunft Erdgas
Johannes Reichel

Der Branchenverband Zukunft Erdgas hat anlässlich des Diesel-Gipfels in Berlin bei einer parallelen Protestaktion vor dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf die Potenziale des alternativen Kraftstoffs hingewiesen. "Bei all der Diskussion um den Diesel dürfen wir nicht vergessen, dass wir mit Erdgas über einen umweltschonenden, sofort einsetzbaren Antrieb verfügen. Dieses Potenzial darf nicht ungenutzt bleiben", mahnte Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas. Die Politik halte am Diesel fest, obwohl Erdgas als umweltschonende Alternative sofort verfügbar sei, kommentierte der Vorsitzende des Vereins weiter. "Erdgasfahrzeuge emittieren im Vergleich zu Dieselautos mit den neuesten Abgasnormen 23 Prozent weniger CO2, 50 Prozent weniger Staub und nahezu keine Stickoxide."

Im Gegensatz zum Diesel existiere der Umweltvorteil nicht nur auf dem Papier, sondern beweise sich regelmäßig in Real-Abgastests unabhängiger Prüfinstitute. Interessant sei der Antrieb auch aufgrund seiner erneuerbaren Komponente in Form von Biomethan oder synthetischem Erdgas, das eine nahezu klimaneutrale Mobilität ermögliche, wie die Initiative warb. Der vermehrte Einsatz von CNG-Fahrzeugen (Compressed Natural Gas) könne demnach zu einer sofortigen Reduktion der Schadstoffbelastung beitragen. "Es müssen endlich die realen Schadstoffemissionen im Mittelpunkt stehen. Wir brauchen keine Kraftstoffkosmetik, die nur auf dem Papier sauber aussieht", appellierte Kehler. Die Politik müsse Anreize schaffen, um den alternativen Kraftstoff nachhaltig im Markt zu etablieren. Das ginge zum Beispiel über eine Prämie: "Wer von seinem Diesel auf ein Erdgasfahrzeug umsteigt, sollte belohnt werden und eine Tauschprämie von 4.000 Euro erhalten", schlägt der Branchenvertreter vor.