Abgasemissionen: VW kündigt Umstiegsprämie auch für ältere Nutzfahrzeuge an

Konzern legt Anreizprogramm in unbekannter Höhe auf, das auch die Nutzfahrzeugsparte umfasst und den Umstieg auf Erdgas- und Elektro-Fahrzeuge einschließt. Software-Update für 1,6-l-TDI offenbar wirksam ohne Verbrauchsnachteil.
Scheint zu wirken: Die Umrüstmaßnahmen bei VW betrafen auch den VW Caddy 1,6 TDI. Der ADAC wies exemplarisch für einen VW Golf Variant eine Wirksamkeit der Maßnahmen nach. | Foto: VWN
Scheint zu wirken: Die Umrüstmaßnahmen bei VW betrafen auch den VW Caddy 1,6 TDI. Der ADAC wies exemplarisch für einen VW Golf Variant eine Wirksamkeit der Maßnahmen nach. | Foto: VWN
Johannes Reichel

Der Volkswagen-Konzern hat nach den Beschlüssen des Diesel-Gipfels vom vergangenen Mittwoch seine Zusagen für eine Umstiegsprämie konkretisiert. Unter anderem auch für die Konzernmarke VW Nutzfahrzeuge soll es jetzt zusätzlich zu den ohnehin schon laufenden Software-Updates für Euro-5, teils auch Euro-6-Diesel eine sogenannte "Umstiegsprämie" für ältere Diesel-Modelle der Abgasnormen Euro 1 bis 4 geben. Die Aktion erstreckt sich laut Hersteller auf laut VW-Chef Matthias Müller "moderne und umweltfreundlichere" Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor oder mit einer alternativen Antriebstechnologie", dürfte also auch die Hybrid- und Elektrofahrzeuge des Konzerns und vor allem auch die zuletzt stark forcierten Erdgasmodelle umfassen. Über die Höhe hat das Unternehmen allerdings noch nichts verlautbaren lassen.

Daneben findet bereits seit einem Jahr das kostenlose Software-Update für vier Millionen Euro-5- und teils Euro-6-Diesel-Fahrzeuge statt, um die Stickoxidemissionen zu senken. Bei den Nutzfahrzeugen war neben dem Pickup Amarok auch der VW Caddy mit 1,6-Liter- sowie 2,0-Liter-TDI betroffen. Unabhängige Tests des ADAC hatten der Umrüstmaßnahme am Motor am Beispiel eines VW Golf Variant 1,6 TDI Wirksamkeit bescheinigt. Der NOx-Ausstoß war hier nach der Umrüstung per Software und dem Einbau eines sogenannten Strömungsgleichrichters um 57 Prozent gesunken, während der Verbrauch nur leicht angestiegen war um 0,4 bis 3,2 Prozent. Die Leistung sowie das Drehomoment war nach der Maßnahme sogar leicht angestiegen. Weiterhin weicht der Verbrauch im Realbetrieb nach dem neuen WLTP-Zyklus von den NEFZ-Angaben ab, beim 1,6 TDI vergleichsweise gering um 2,5 Prozent. Auch im Falle des lediglich mit einer neuen Software ausgestatteten 2,0-Liter-TDI-Aggregats haben sich die NOx-Emissionen wie erhofft reduziert, hier im Falle eins Golf allerdings nur um 36 Prozent. Der Verbrauch stieg um moderate 2,5 Prozent im WLTP-Zyklus. Der Verband sieht darin eine Orientierung für die Wirksamkeit der Maßnahmen auch für andere Modelle mit diesem Motor, allerdings keine definitive Bestätigung.