ABT e-Line: Per Retrofit zum Original-Bulli mit Strom

Der Kemptener Spezialist bietet seinen E-Antrieb für den VW T6.1 nach dem Ende der Werkslösung als Umrüstlösung für gebrauchte Vans von Diesel auf Elektro an. Das soll in wenigen Tagen passieren und speziell bei teureren Aus- und Aufbauten lohnen. Das Set startet ab 19.900 Euro, 3.950 Euro Umbau.

Alle Bullis unter Strom: ABT e-Line bringt sein E-Antriebsset für die Umrüstung von Bestandsfahrzeugen ins Spiel, und für alle Varianten und Sonderaufbauten. | Foto: ABT e-Line
Alle Bullis unter Strom: ABT e-Line bringt sein E-Antriebsset für die Umrüstung von Bestandsfahrzeugen ins Spiel, und für alle Varianten und Sonderaufbauten. | Foto: ABT e-Line
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Kemptener Elektroantriebsspezialist ABT e-Line hat nach Ende des Ab-Werksmodells jetzt eine Umrüstlösung für den VW Transporter T6.1 ins Programm genommen. Damit können auch Bestandfahrzeuge per Retrofit elektrifiziert werden. Mit T7 Multivan und ID. Buzz habe Volkswagen den VW Bus für Privatkunden neu erfunden und noch näher an den PKW gerückt, legt der Hersteller dar. Für Handwerk, Handel und Co. sieht man jedoch andere Prioritäten, der T6.1 bleibt daher weiterhin im Programm, bis zu einem Nachfolger auf Basis des neuen Ford Transit Custom. Allerdings kann der T6.1 nicht mehr als E-Transporter bestellt werden: Nach rund 4.500 erfolgreich für Volkswagen Nutzfahrzeuge in Serie gefertigten Exemplaren war dieses Projekt planmäßig abgeschlossen und das vereinbarte Volumen erreicht, heißt es vom Umrüstpartner aus dem Allgäu.

Generell würden E-Fahrzeuge für Firmen aber immer interessanter – auch im Hinblick auf mögliche Fahrverbote für Verbrenner in Innenstädten. Zwar verweist man auf den rein elektrisch angetriebenen ID. Buzz als Cargo-Variante. Doch wer maximalen Stauraum oder eine flexible Basis für Sonderaufbauten suche, komme am deutlich geräumigeren T6.1 nicht vorbei, so die Argumentation. Hier sieht man nun im Umbau von Bestandsfahrzeugen auf batterieelektrischen Antrieb eine Nische. Der Preis für den Umbau-Kit beträgt 19.900 € netto, Einbau und Zulassung kosten ab 3.950 € netto (je nach Basisfahrzeug).

„Diese Maßnahme ist nicht nur besonders nachhaltig, weil deutlich weniger CO2-Emissionen als beim Neubau entstehen, sondern hat für die Kunden zahlreiche Vorteile“, erläutert Eric Plekkepoel, CEO der ABT e-Line GmbH.

 

So ließen sich jetzt anders als beim ABT e-Transporter 6.1, der nur in bestimmten Karosserievarianten angeboten wurde, fast alle Modelle umrüsten, sprich langer oder kurzer Radstand, mit Hochdach oder ohne, Pritschenmodelle oder Fahrgestelle mit Sonderaufbauten. Es muss sich beim Basisfahrzeug lediglich um einen Diesel mit DSG-Getriebe handeln. Die technischen Eckdaten entsprechen denen des ABT e-Transporters 6.1.

Dessen Reichweite beträgt zwischen 105 und 138 km (nach WLTP) – je nach Aufbau und Gewicht könne diese bei der Umrüstung leicht abweichen. Dies gilt auch für den Verbrauch, der beim Komplettfahrzeug je nach Ausführung zwischen 27,0 und 35,8 kWh/100 km lag. Dank der relativ kompakten Batterie mit einer Kapazität von 37,3 kWh (brutto) bleibe die Fahrzeug-Nutzbarkeit ohne Einschränkungen erhalten. Die Spitzenleistung des Antriebs beträgt 83 kW und das maximale Drehmoment 200 Nm. In Verbindung mit der auf 90 km/h, optional 120 km/h, limitierten Höchstgeschwindigkeit ergibt sich ein in Relation zum Diesel sparsamer Energieverbrauch.

Mit dem 7,2-kW-Lader in fünf Stunden bei Kräften

Die vollständige Ladezeit beträgt an einer 7,2 kW-Wallbox rund 5,5 Stunden, an einer Schnellladestation (CCS) mit 50 kW gelingt dies in rund 45 Minuten zu 80 Prozent. Die Wartung kann bei ABT e-Line oder bei einem von 300 Servicepartnern von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Deutschland erfolgen. Besonders interessant ist der Umbau bei Fahrzeugen mit teuren Um- oder Aufbauten wie Müllautos, Kipper, Kühltransporter oder Hubsteiger.

Bei VW T6.1, die aufgrund eines Defekts ohnehin einen Austauschmotor benötigen, liegt die Entscheidung für eine Umrüstung auf E-Antrieb ebenfalls nahe, wirbt der Anbieter weiter. Oder für den Fall, dass der ID. Buzz Cargo zu klein oder nicht variantenreich genug ist und man markentreu sein will. Zudem führen die Allgäuer die schnelle Lieferfähigkeit bei allgemein langen Lieferfristen für neue Elektrofahrzeuge ins Feld, die bei Sonderaufbauten mit noch mehr Zeitverluste bringe.

„Der Umbau erfolgt bei uns in nur wenigen Tagen. Ist ein passendes Fahrzeug für die Umrüstung nicht vorhanden, ist der Gebrauchtmarkt eine interessante Option mit schneller Verfügbarkeit", wirbt Plekkepoel weiter.