Die in einer Bauzeit von nur 15 Monaten im Südwesten Darmstadts erstellte „Gigafactory 1“ dient zugleich als neue Firmenzentrale und wurde mit dem Wirtschaftsminister des Landes Hessen Tarek Al-Wazir und weiteren Ehrengästen offiziell eröffnet. Mit endgültiger Fertigstellung der 20.000 Quadratmeter großen Anlage sollen die modernen Fertigungslinien, abhängig von der Nachfrage, auf eine Produktionskapazität von insgesamt bis zu 5 GWh kommen, angefangen von der ersten Ausbaustufe der Fabrik mit 1 GWh über eine sukzessive Steigerung auf 2,5 GWh bis Ende 2022.
Neben dem Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Tarek Al-Wazir, nahmen mehrere Vertreter aus Politik und Wirtschaft an der Einweihungsfeier teil. Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier übermittelte seine Gratulation per Videobotschaft.
Schlüssel für Verkehrs- und Energiewende
Akasol entwickelt und produziert Hochenergie- und Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesysteme unter anderem für Nutz-, Schienen- und Industriefahrzeuge. Das 1990 mit Forschern und Entwicklern der TU Darmstadt ursprünglich zur Entwicklung von Solarmobilen gegründete Unternehmen wertet diesen Schritt als Meilenstein in seiner Geschichte.
„Hier in Darmstadt produzieren wir in einer hochautomatisierten und äußerst fortschrittlichen Produktionsstätte leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriemodule und -systeme, die ein wichtiger Schlüssel in der Verkehrs- und Energiewende sind“,
so Akasol-CEO Sven Schulz. Mit der breiten Anerkennung der Anlage im politischen wie Kunden- und Lieferantenumfeld, unterstützt vom neuen Hauptaktionär, dem US-amerikanischen Automobilzulieferer BorgWarner, könne man seine Rolle als Innovationstreiber in der Elektromobilität ungehindert weiter ausbauen.
10.000 Stromspeichersysteme jährlich
Die laut Bericht vollvernetzten und hochautomatisierten Produktionslinien werden „weltweit führende“ Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge fertigen, angefangen mit einer Produktionskapazität von 1 GWh. Mit Inbetriebnahme weiterer Produktionslinien werde man dann bis nächstes Jahr die Leistung auf bis zu 2,5 GWh steigern, je nach Kundenbedarf erweiterbar auf bis zu 5 GWh. Diese Kennzeichen machten die Fabrik zur mit Abstand größten für die Fertigung von Li-Ionen-Batteriesystemen für Nfz-Anwendungen in Europa. Die volle Ausbaustufe könne jährlich Stromspeichersysteme für über 10.000 Nutzfahrzeuge fertigen. Dafür investiere man über 100 Millionen Euro in den Standort.
Altmaier: Klimaziele erreichen, Arbeitsplätze schaffen
Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier würdigte Akasol als Technologieführer für Traktions-Batteriesysteme im Nutzfahrzeugbereich, der mit der neuen Gigafactory unter anderem entscheidend zur Reduzierung von CO2 im ÖPNV wie in der Logistik beitragen könne: „Solche innovative Unternehmen helfen dabei, dass wir unsere ambitionierten Klimaziele erreichen – und schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland.“
Wirtschaftskraft am Standort Hessen
Das Unternehmen habe sich bisher immer an der Spitze der technologischen Entwicklung halten können und gehöre heute zu den Hauptakteuren am Markt, so der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Dieses Beispiel beweise die Qualität des Standorts Hessen und den wichtigen Beitrag der Hochschullandschaft für die wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes, aber auch die hohe Bedeutung nachhaltiger Technologien beispielsweise in Hinsicht auf zukunftssichere Arbeitsplätze.
Strom aus der Solaranlage
Das insgesamt über 20.000 Quadratmeter große Areal befindet sich im Südwesten Darmstadts, nahe der Bundesautobahn A5 und dem Drehkreuz Frankfurt am Main. Die zweigeschossige Produktions-, Montage- und Logistikhalle ist 15.000 Quadratmeter groß und beinhaltet ein Test- und Validierungszentrum zur Prüfung von Zellen, Modulen und Systemen, um höchste Qualitätsstandards sicherzustellen. Mit einer 600 kWp-Solaranlage sollen Produktionsstätte, Büroräume sowie Hessens größter Ladesäulenpark für Elektrofahrzeuge mit über 60 Ladesäulen gespeist werden, heißt es.
350 Arbeitsplätze in der Zentrale
In den Büroräumen der 7.500 Quadratmeter großen Firmenzentrale, lokalisiert neben der Produktionshalle, können laut Bericht bis zu 350 Angestellte aus Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Produkt- und Projektmanagement sowie Einkauf und Verwaltung in einer hochmodernen Umgebung arbeiten. Das dortige Open-Space-Konzept fördere die Zusammenarbeit und den gegenseitigen Austausch. Unter anderem eine attraktive, moderne Arbeitsatmosphäre sei neben der geeigneten Energiebereitstellung ein wichtiger Faktor bei der Planung gewesen, sagt Carsten Bovenschen, CFO und Personalvorstand der Akasol AG:
„Uns liegt es am Herzen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im neuen Headquarter eine moderne und attraktive Arbeitsumgebung zu bieten, die sowohl das persönliche Wohlbefinden als auch den Wissensaustausch fördert. Unser Campus verfügt über eine nachhaltige Energieversorgung und eine Produktions- und Testumgebung nach höchsten Qualitätsstandards.“
Die Investition diene als Grundlage für langfristiges Wachstum und Erfolg im beschleunigten Wachstumsmarkt E-Mobilität, so Bovenschen.
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