Alternative Antriebe: Mit Erdgas quer durch Europa

Die Energiekonzerne Uniper und Gazprom wollen mit einer "Blue-Corridor"-Tour von Lissabon nach St. Petersburg beweisen, dass man schon heute mit Erdgas-getriebenen Pkw und Lkw quer durch Europa fahren kann. Zwischenstop bei Iveco im Werk Ulm informiert über die Alternative zum Diesel.
Keine Fahrt ins Blaue: Auf der gut geplanten Erdgas-Promotion-Tour gab es bisher noch keine Versorgungsengpässe. Bei Iveco in Ulm konnte sogar LNG getankt werden. | Foto: Iveco
Keine Fahrt ins Blaue: Auf der gut geplanten Erdgas-Promotion-Tour gab es bisher noch keine Versorgungsengpässe. Bei Iveco in Ulm konnte sogar LNG getankt werden. | Foto: Iveco
Johannes Reichel

Die sogenannte „Blue Corridor Tour“, die jährlich von der Gazprom-Gruppe und Uniper veranstaltet wird, hat im Iveco-Werk Ulm Station gemacht. Die Route, die für die Möglichkeiten der Erdgasmobilität werben will, führt in diesem Jahr von Lissabon nach St. Petersburg. Die Initiative will Energiekonzerne, Logistikunternehmen, Fahrzeughersteller und Betreiber von Erdgasfahrzeugen zusammenbringen als Multiplikatoren für die Vorteile von Erdgas als Kraftstoff. Die Fahrzeugkolonne reicht vom CNG-PKW bis zum Schwer-LKW und passiert eine Strecke von 5.500 Kilometern. Mit der Aktion will man auch auf die Fortschritte beim Ausbau der europäischen Erdgasinfrastruktur hinweisen und zudem darstellen, dass sich der alternative Antrieb auch für den nachhaltigen Einsatz im Fernverkehr eignet. Dazu gibt es vor Ort jeweils Informationsveranstaltungen stattfinden. Die Rallye endet am 5. Oktober und damit genau zu dem Zeitpunkt, zu dem in St. Petersburg das „International Gas Forum“ stattfindet. Die Kolonne machte im Iveco-Werk Ulm Halt, um sich an der ersten in Deutschland eröffneten LNG-Tankstelle mit LNG zu versorgen. Der vom italienischen Hersteller auf die Tour geschickte Stralis NP AS440S40T/P wird von einem LNG/CNG-Erdgasmotor angetrieben, der mit einer Leistung von 400 PS und einem Drehmoment von 1.700 Nm dem Diesel-Pendant ebenbürtig ist. Es war der erste speziell für den Fernverkehr entwickelte Erdgas-Lkw und kann sowohl mit verflüssigtem (LNG) als auch gasförmigen (CNG) Erdgas fahren.