Alternative zum Diesel: 100 LNG-Lkw für Lidl

Das Einzelhandelsunternehmen Lidl dehnt zusammen mit seinen Spediteuren den Test LNG-betriebener Lkw aus. Bis Ende 2020 sollen bis zu 100 derartige Fahrzeuge im Einsatz sein.

Beim Warentransport zwischen den Logistikzentren und den rund 3.200 Filialen in Deutschland sollen bis Ende 2020 bis zu 100 LNG-Lkw eingesetzt werden. (Foto: Lidl)
Beim Warentransport zwischen den Logistikzentren und den rund 3.200 Filialen in Deutschland sollen bis Ende 2020 bis zu 100 LNG-Lkw eingesetzt werden. (Foto: Lidl)
Tobias Schweikl
(erschienen bei Transport von Anna Barbara Brüggmann)

Das Handelsunternehmen Lidl setzt eigenen Angaben zufolge auf die Förderung emissionsarmer Mobilität sowie alternativer Konzepte sowohl für den Individualverkehr als auch in der Transportlogistik. Gemeinsam mit den Spediteuren testet das Unternehmen aus diesem Grund seit 2018 mit Liquified Natural Gas (LNG) betriebene Lkw.

Im Vergleich zum Dieselantrieb sollen dabei nach Angaben von Lidl bis zu 90 Prozent weniger lokale CO2- und Feinstaubemissionen verursacht werden. Derzeit werden 30 solcher Fahrzeuge getestet, doch bis Ende des nächsten Jahres soll deren Anzahl deutlich erhöht werden.

"Bis Ende 2020 werden wir bis zu 100 LNG-Lkw beim Warentransport zwischen den Lidl-Logistikzentren und den deutschlandweit rund 3.200 Filialen einsetzen. Mit diesem flächendeckenden Test wollen wir einen Beitrag leisten, die lokale Emission in Innenstädten zu senken“, sagt Tomasz Kuzma, Geschäftsleiter Logistik bei Lidl Deutschland.

Kuzma zufolge sei allerdings eine wichtige Voraussetzung dafür, dass mehr Tankstellen dafür in Deutschland zur Verfügung stehen. Ein vollgetankter LNG-Lkw kann dem Unternehmen zufolge eine Strecke von bis zu 1.400 Kilometer zurücklegen.

Dies reiche aus, um bis zu neun Filialen pro Tag zu beliefern. Ziel sei eine gleiche Reichweite bei weniger Emissionen.

"Die Kombination aus innovativer LNG-Antriebstechnik und einer effizient durchdachten Tourenplanung spart Emissionen", erläutert Kuzma.

Neben LNG-Fahrzeugen testet Lidl auch E- sowie Oberleitungs-Hybrid-Lkw. In Berlin kommt seit Februar 2015 ein Elektro-Lkw für die Belieferung einiger Filialen zum Einsatz. Dieser fährt pro Tag durchschnittlich drei Touren und wird am Lidl-Logistikzentrum in Großbeeren mit Strom aus 100 Prozent erneuerbarer Energie aufgeladen.

Zudem ist das Handelsunternehmen am Testbetrieb für Oberleitungs-Hybrid-Lkw auf der A1 beteiligt, der in den kommenden Wochen starten soll.

Zwischen der Anschlussstelle Reinfeld und dem Kreuz Lübeck sollen auf einer circa 5,5 Kilometer langen Strecke Lkw fahren, die mit einem Elektro- und einem Dieselmotor ausgestattet sind. Die beim Bremsen gewonnene Energie wird in das Oberleitungsnetz gespeist und als Ladung an die im verbauten Batterien abgegeben.