Die Kloiber GmbH mit Sitz in Petershausen bei Dachau ist der größte Containerlogistiker in Bayern. Um seine Prozesse weitgehend zu automatisieren und zu vereinfachen hat sich das Unternehmen für das Transportmanagementsystem „cargo support dispo“ entschieden - Der Wechsel war dabei eigentlich nicht vorgesehen
Kloiber wollte an seiner bestehenden Lösung für Depotverwaltung und Transportmanagement festhalten und die Software an seine steigenden Anforderungen anpassen. Ziel war und ist, so der Logistiker, die durchgängige Digitalisierung der Prozesse zwischen Angebotserstellung und Fakturierung. „Unsere Administration soll dadurch erheblich vereinfacht und entlastet werden, damit wir mit unserem Team weiter wachsen können“, betont Ferdinand Kloiber sen., der das Familienunternehmen in zweiter Generation leitet.
Die Projektleitung übernahm Ferdinand Kloiber jun., der gemeinsam mit Mitarbeitern aus Disposition und Verwaltung konkrete Ideen, Forderungen und Verbesserungen erarbeitete, die in das eigene Transportmanagementsystem (TMS) einfließen sollten. Anschließend wurde geprüft, inwieweit sich die erforderlichen Änderungen im vorhandenen System umsetzen lassen. Es stellte sich heraus, dass die Erweiterung zwar möglich, aber verhältnismäßig aufwändig und langwierig gewesen wäre.
Viel Praxis-Know-How im Gepäck
Vor diesem Hintergrund sah sich Kloiber nach anderen Anbietern um und stieß dabei auf das Nürnberger Softwarehaus cargo support und deren TMS „dispo“. Das Systemhaus war dem Containerlogistiker bereits durch die Lösung „MoFAX“ bekannt, mit dem wichtige Dokumente aus der Zentrale an die Lkw versendet und dort per Bluetooth-Drucker ausgedruckt werden können. „Durch MoFax hatten wir cargo support bereits als zuverlässigen und serviceorientierten Lieferanten mit großem Praxis-Know-how kennen gelernt“, berichtet der Geschäftsführer.
Nach eingehender Prüfung stand fest, dass die Software von cargo support die große Mehrheit der Wünsche Kloibers ohne weitere Softwareanpassungen erfüllen kann. Als Beispiele für die bereits vorhandenen Wunschfunktionen nennt Kloiber jun. die im TMS integrierten Funktionen für Urlaubsplanung sowie das Verwalten der Fahrerqualifikationen. „Sämtliche Urlaubstage und Nachweise der Fahrer werden in Zukunft in einem System erfasst und bei der Disposition automatisch berücksichtigt“, erklärt der Spediteur. Bislang würden für diesen Zweck eigene Excel-Listen geführt, die bei der Planung herangezogen werden mussten.
Den in der Geschäftsführung aktiven Seniorchef überzeugte vor allem die weite Verbreitung von cargo support dispo im Bereich der Containerlogistik. „Mir gefällt die Idee, dass unsere Branche mit einem gemeinsamen Standard arbeitet und gegenseitig von den Programmerweiterungen profitiert,“ so Ferdinand Kloiber sen.
Damit sei man nicht zuletzt auch auf die künftigen Anforderungen der Häfen und Terminalbetreiber vorbereitet, die einen immer engeren Datenaustausch und funktionierende Schnittstellen zwischen den IT-Systemen verlangen. „Wie gut das funktionieren kann, sieht man an der Datenschnittstelle zwischen cargo support dispo und dem Hafen Hamburg für die Slotbuchung“, betont der Juniorchef, der im Vorfeld der Entscheidung auch ein paar Referenzkunden besucht hatte.
Vorausschauend geplant
Auch habe Kloiber jun. festgestellt, wie sehr die Disponenten durch das TMS unterstützt werden. „Die LiveDispo-Funktion ermöglicht das automatisierte, dynamische und vorausschauende Planen multimodaler Verkehre“. Die Funktion zeigt in Echtzeit die Auswirkungen aktueller Ereignisse auf gegenwärtige und künftige Teilstrecken und Anschlusstransporte, erläutert cargo support. Der Disponent erkennt damit auf einen Blick, wie sich die geplanten Ankunfts- und Abfahrtszeiten durch Staus, Verkehrskontrollen oder Verzögerungen beim Be- und Entladen verändern und ob ein schnelles Eingreifen erforderlich ist.
LiveDispo arbeitet Hand in Hand mit der vom Softwarehaus ebenfalls entwickelten Fahrer-App, die dem System die aktuellen Positionsdaten und den Auftragsstatus meldet. Die Fahrer werden mit der App in ihrer jeweiligen Sprache Schritt für Schritt durch den Prozess begleitet. Über die integrierte Geofencing-Funktion werden zudem die Standzeiten erfasst und können je nach Kundenvereinbarung automatisch abgerechnet werden. Ebenfalls in die Lösung integriert werden sollen die Daten des bei Kloiber bereits installierten Telematiksystems. Hier geht es vor allem um das Übertragen der Fahrzeug-, Fahrer- und Tachodaten aus dem Lkw in die Zentrale. Nach der Integration können diese Informationen in cargo support dispo verarbeitet und abgerufen werden.
Optimierte Kostenrechnung
Von den gesammelten Telematikdaten profitieren aber auch die Kunden, die künftig Statusmeldungen und automatisch generierte Avisierungen erhalten. In umgekehrter Richtung werden ebenso die Auftragsdaten aus den Kundensystemen in die Datenbank von cargo support dispo fließen. Dadurch wird ein Großteil der manuellen Auftragserfassung bei Kloiber entfallen und die Aufgabenbereiche der Mitarbeiter sich entsprechend erweitern. Ähnliche Einsparungen sind für die komplexeren Projektaufträge vorgesehen, an deren Anfang immer ein konkretes Angebot steht. „Wenn es zum Auftrag kommt, können unsere Mitarbeiter in allen Phasen zwischen Auftragserfassung und Fakturierung auf das Angebot zugreifen“, berichtet Kloiber jun.
Die Angebote sind Teil des Datenpools, der dank umfangreicher Abfragefunktionen ohne Datenexport für die Entscheidungsfindung nutzbar ist. „Auf dieser Basis optimieren wir unsere Kostenrechnung und werden unsere Transporte stärker nach dem erzielbaren Deckungsbeitrag planen“, betont Kloiber sen., dessen Unternehmen rund 80 Prozent der Aufträge mit eigenen Fahrzeugen durchführt.
Bewährtes Punktesystem
Zu den wenigen Anpassungen, die cargo support bis zum GoLive im Frühjahr 2019 programmieren muss, zählt die erweiterte Lohnabrechnung. Diese hängt bei Kloiber von einigen variablen Anteilen und einer zusätzlichen Prämie ab. Nach einem bewährten Punktesystem werden Transporte mit Tautlinern und aufwändiger Ladungssicherung höher bewertet als eine Containerbeförderung vom Terminal zum Zielort. Lohnsteigernd wirkt sich außerdem eine möglichst materialschonende Fahrweise aus, die mit Hilfe der Canbus-Daten analysiert wird.
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