Arrival: Van und Bus rollen ab Sommer 2021 in Kundentests

Seriennahe Version des britischen Elektro-Vans soll ab Sommer 2021 in erste Kundeneinsätze rollen, ebenso wie der elektrische Stadtbus.

Arrival hat den Van nochmal überarbeitet. Ab Sommer 2021 soll er in Praxistests gehen. | Foto: Arrival
Arrival hat den Van nochmal überarbeitet. Ab Sommer 2021 soll er in Praxistests gehen. | Foto: Arrival
Johannes Reichel
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Das britische Elektrofahrzeug-Start-up Arrival hat die seriennahe Version seines Vans präsentiert, die ab Sommer 2021 in die Kundenerprobung gehen soll. Gleiches gilt auch für den geplanten elektrischen Stadtbus. In Großbritannien stehen Vans und Busse hoch im Kurs, weshalb es immer wieder Neugründungen gibt. Eine davon ist Arrival, wo man einen Elektro-Van entwickelt hat, der von 5,1 bis 6,5 Meter Länge auf den Markt kommen soll. Er soll bis zu 1.975 kg Nutzlast verfügen und pro Meter Laderaumlänge 2,4 Kubikmeter Volumen bieten. Interessant sind die Akkugrößen, die von eher sparsamen (aber leichten) 44 kWh bis zu langstreckentauglichen 133 kWh reichen.

Serienversion fast konventionell - mit Vorteilen bei Sicherheit

Zur E-Maschine, dem Ladesystem und den möglichen Reichweiten gibt es noch keine konkreten Angaben. Aber Leichtbau und Reparaturfreundlichkeit standen in der Entwicklung ganz oben: Arrival setzt dabei auf eine Alu-Rahmen-Basis mit Verbundwerkstoff-Beplankung. Geändert wurde dabei auch das Fahrzeugkonzept: Aus dem Frontlenker mit fast senkrecht stehender Windschutzscheibe wurde ein „konventioneller“ Van, in dem der Fahrer jetzt hinter der Vorderachse sitzt. Das erhöht die Crashsicherheit und ermöglicht eine angeschrägte, aerodynamisch günstigere Frontgestaltung, kostet aber etwas Raumeffizienz. Arrival hat den Van mit Fahrern und Betreibern weiterentwickelt, um die Funktionalität für den Praxiseinsatz zu optimieren. Deshalb auch der nach hinten versetzte Fahrerplatz. Der sorgt auch für eine einfachere Integration der Schiebetüren, die dann nicht über das Rad müssen: Steht der Van nicht gerade, könnte der Fahrer die Tür nicht öffnen.

Preise an den Verbrennern orientiert - neuer Standard bei Kosten

Die Preise sollen sich an Verbrennern orientieren, doch bei Gesamtbetriebskosten (TCO) will Arrival gar einen „neuen Standard“ setzen. Der Start der Serienproduktion ist für das 3. Quartal 2022 geplant. Die ersten Exemplare könnten an UPS gehen, wo bereits 10.000 Einheiten bestellt wurden. Avinash Ruguboor, Präsident und Chief Strategy Officer von Arrival, erklärt dazu:

„Wir glauben, dass das schnelle Wachstum des E-Commerce zu einer viel höheren Nachfrage nach leichten gewerblichen Verkehrsmitteln in Städten geführt hat, was sowohl die Überlastung als auch die Luftverschmutzung erhöht“.

Laut Rugubor befinde man sich mitten in einem Marktübergang, da immer mehr Flottenmanager sauberere und nachhaltigere Methoden anwenden und Städte strengere Luftqualitätsmaßnahmen ergreifen.

Deshalb entwickelt Arrival auch seinen elektrischen Stadtbus weiter: Der soll im Sommer 2021 in den Kundeneinsatz in Großbritannien gehen- bei „First Bus“. Auch der Bus soll modular aufgebaut sein, was die Fahrzeuglängen und Akkugrößen angeht. Deshalb fragt Arrival auf einer Webseite auch potenziell interessierte Unternehmer nach ihren Einsatzgebieten ab. Eine weitere Spezialität wäre die Einbindung des Buses ein digitales Buchungs- und Fahrplansystem für Fahrgäste und Betreiber.  

LOGISTRA-Kommentar:

Arrival geht den nächsten Schritt und bringt seinen Van und Bus im Laufe des Jahres 2021 in den Praxiseinsatz. Und der ist bei Nutzfahrzeugen nie zu unterschätzen, denn erst hier treten viele Details und Verbesserungsmöglichkeiten deutlich zu Tage. Entscheidend wird auch sein, wie erfolgreich man ein Servicenetz aufspannt.