Auf lange Sicht

Der Automobilzulieferer Rehau hat testweise einen überlangen Lkw („EuroCombi“) in seine Serienbelieferung für die Automobilindustrie aufgenommen.
Tobias Schweikl
Der 25,25 Meter lange und bis 40 Tonnen Gesamtgewicht zugelassene „EuroCombi“, ein Lastkraftwagen mit Untersetzachse und Sattelanhänger, soll vom mittelfränkischen Feuchtwangen über Nordbayern bis ins sächsische Zwickau fahren. Ausführender Speditionspartner ist Güttler Logistik mit Stammsitz in Hof/Oberfranken. Das Unternehmen transportiert auf diesen gut 280 Kilometern täglich Stoßfänger für den VW Passat und den Porsche Panamera. Waren es bislang drei konventionelle Lkw-Touren pro Arbeitstag, sollen es fortan zwei Fahrten mit dem Lang-LKW sein. Neben den monetären Einsparungen erhofft sich Rehau durch den Einsatz des EuroCombi auch eine Einsparung bei den Kohlendioxid-Emissionen. Ökologische Nachhaltigkeit sei eine bedeutende strategische Ausrichtung des Unternehmens, mit der sich auch die gesamte Logistik auseinander setzen müsse, so ein Unternehmenssprecher. Die Optimierungen beim Ladevolumen sollen zudem genutzt werden, um die Logistikpreise gegenüber den Automobilkunden über eine längere Laufzeit halten zu können und generelle Kostenerhöhungen teilweise zu kompensieren. Rein rechnerisch kann der EuroCombi den Kraftstoffverbrauch und in Folge den Kohlendioxidausstoß bei Vollauslastung um bis zu 30 Prozent reduzieren. Die Lkw-Kombination ist in Skandinavien seit längerer Zeit üblich, in Deutschland aber umstritten. Deshalb wird in einem bundesweiten Feldversuch mit den teilnehmenden Unternehmen die Praxistauglichkeit des Lang-Lkw untersucht. Der Feldversuch ist am 1. Januar 2012 gestartet und soll fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2016 dauern.