Auffahrunfälle: IHK fordert Mauterleichterung für sichere Lkw

Der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag hat Forderungen nach einer höheren Maut für Lkw ohne Fahrassistenzsysteme zurückgewiesen. Sichere Lkw sollen gefördert werden.
Nach mehreren schweren Auffahrunfällen fordert der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag die staatliche Förderung von Fahrerassistenzsystemen über die Lkw-Maut. | Foto: Transport
Nach mehreren schweren Auffahrunfällen fordert der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag die staatliche Förderung von Fahrerassistenzsystemen über die Lkw-Maut. | Foto: Transport
Tobias Schweikl

Nach weiteren schweren Auffahrunfällen auf niedersächsischen Autobahnen fordert der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) eine differenzierte Diskussion von Unfallursachen und möglichen Handlungsansätzen. Pauschalforderungen nach Mauterhöhungen für Lkw ohne Fahrassistenzsysteme - wie von Verkehrsminister Olaf Lies aktuell geäußert - hält der NIHK für zu kurz gegriffen. „Wenn Überlegungen für eine Differenzierung der Lkw-Maut für Fahrzeuge mit und ohne Fahrassistenzsystemen angestellt werden, sollten vielmehr positive Impulse beispielsweise durch eine Absenkung der Maut für neue Fahrzeuge mit Assistenzsystemen gesetzt werden“, sagt Dr. Susanne Schmitt, NIHK-Hauptgeschäftsführerin. „Damit fördert man direkt diejenigen Unternehmen, die das neueste und sicherste Equipment einsetzen.“
Neben finanziellen Anreizen für eine Flottenmodernisierung sollen laut NIHK auch alternative Maßnahmen geprüft werden. Zusätzliche Lkw-Stellplätze, damit die Fahrer die vorgegebenen Pausenzeiten einhalten könnten, eine beschleunigte Behebung von Engpassstellen mit besonders hoher Verkehrsbelastung, eine Optimierung der Ausschilderung von Bau- und Gefahrenstellen, die Ausweitung von Verkehrsbeeinflussungsanlagen, intensivere Verkehrskontrollen im Umfeld besonderer Unfallschwerpunkte oder eine schnellere Marktreife für weitere Fahrerassistenzsysteme und deren generelle Einbaupflicht in Neufahrzeugen seien sinnvolle Ansatzpunkte, um den Güterkraftverkehr sicherer zu machen.