Automatisiertes Fahren: Fahrerloser Sicherungs-Lkw im Pilottest

Lkw-Hersteller MAN und Bundesanstalt für Straßenwesen erproben ein Sicherungsfahrzeug für Baustellen, mit dem sich das Unfallrisiko für die Mitarbeiter von Autobahnmeistereien minimieren lassen soll.
Aus der Schusslinie: Fahrer von Autobahnmeistereien arbeiten teils unter hohem Risiko, vor allem am Steuer von Absicherungsfahrzeugen. Autonom fahrende Sicherungs-Lkw könnten helfen. | Foto: MAN
Aus der Schusslinie: Fahrer von Autobahnmeistereien arbeiten teils unter hohem Risiko, vor allem am Steuer von Absicherungsfahrzeugen. Autonom fahrende Sicherungs-Lkw könnten helfen. | Foto: MAN
Johannes Reichel

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Hersteller MANhaben einen ersten Zwischenstand aus einem Forschungsprojekt für ein führerloses Absicherungsfahrzeug auf Baustellen bekannt gegeben. Erstmals wurde jetzt ein fahrfertiger Prototyp präsentiert und auf dem Gelände der BASt erfolgreich zum Einsatz gebracht. In den nächsten Projektschritten soll dieses Fahrzeug jetzt im Alltagseinsatz im öffentlichen Straßenraum erprobt werden. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt "aFAS" war vor zwei Jahren gestartet. Es soll den Einsatz eines fahrerlos automatisiert fahrenden Fahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr untersuchen. Im Fokus steht die Automatisierung eines Lkws mit Absperrtafel, der fahrerlos betrieben werden kann. Der Prototyp soll in Hessen auf dem Seitenstreifen von Autobahnen getestet werden.

Das Vorhaben habe die Projektpartner, darunter auch die Zulieferer Bosch Automotive Steering, Wabco und ZF/TRW aufgrund des fahrerlosen Betriebs vor große Herausforderungen gestellt, führt MANaus. So seien besonders hohe Anforderungen an die funktionale Sicherheit des Fahrzeuges sowie an die Qualität der Fahrzeugtechnik zu erfüllen gewesen. Lenk- und Bremssystem, Sensorik, Umfelderkennung sowie steuernde Softwarekomponenten hätten strenge Kriterien für sicherheitsrelevante Systeme in Kraftfahrzeugen einhalten müssen. Für die Entwicklung habe man aber weitestgehend Serienkomponenten vorgesehen, sowohl für die reguläre Steuerung als auch für die Umsetzung funktionaler Sicherheitsaspekte. Die Umgebung wird mithilfe von seriennahen Kamera- und Radarsystemen erfasst, zu denen u.a. eine Objekt-, Fahrstreifen- und Freiflächenerkennung gehören. Flankiert wird die Sensorik durch die Übertragung relevanter Informationen zwischen Arbeitsfahrzeug und Absicherungsfahrzeug mittels einer drahtlosen Verbindung.