Automatisiertes Fahren: OECD fordert Robotersteuer für Lkw
Das internationale Transport Forum der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat sich für einen geregelten Übergang ins Zeitalter der zunehmenden Automatisierung in der Transportbranche ausgesprochen. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung ruft der ITF-Generalsekretär José Viegas dazu auf, "sich jetzt auf mögliche negative soziale Folgen durch verloren gehende Jobs vorzubereiten". Das werde helfen, die Risiken im Fall einer schnellen Einführung von fahrerlosen Lkw zu mindern, erklärte Viegas laut SZ bei einer Veranstaltung in Leipzig, zu der das ITF Verkehrspolitiker und Wissenschaftler geladen hat. Der Vorschlag des Gremiums ist, einen "Übergangsrat" mit Vertretern von Herstellern, Transportunternehmen, Arbeitnehmervertretern und aus der Politik zu schaffen, der einen "fairen" Übergang ins Roboterzeitalter gestalten soll.
Die Vorschläge flossen ein in ein Papier mit dem programmatischen Namen "Managing the Transition to Driverless Road Freight Transport". Über die OECD soll das Tempo des Übergangs gesteuert werden, so die Idee. Im Raum steht der Vorschlag, für fahrerlose Lastwagen Lizenzen zu vergeben, weil sich Unternehmer damit Kostenvorteile verschafften. Der Ansatz geht in Richtung der Robotersteuer, die vor allem in der Intralogistik und im Kontext Industrie 4.0 bereits debattiert wird. Die Einnahmen sollten verwendet werden, um Härten für arbeitslos gewordene Lkw-Fahrer abzumildern oder etwa Umschulungen zu bezahlen. Die OECD rechnet in einer großangelegten Studie damit, dass durch die mit der rasant erhöhten Rechnerleistung forcierte Automatisierung im Straßengüterverkehr sieben von zehn Stellen wegfallen können, in USA und Europa sieht die Organisation bis zu 4,4 Millionen Jobs in Gefahr. Darüber hinaus fordert der ITF einheitliche rechtliche Regeln, die länderübergreifend gelten.
Die Vertreter der Hersteller sahen bei der Veranstaltung zwar die technische Möglichkeit des automatisierten Fahrens, betrachten das Thema aber aufgrund der rechtlichen Unklarheiten als "Zukunftsmusik". "Der komplett fahrerlose Lkw ist zwar technologisch vorstellbar geworden, auf der Straße aber noch in sehr weiter Ferne", zitiert die SZ den neuen Daimler-Lkw-Chef Martin Daum. Bisher haben allenfalls Konzepte wie die elektronische Deichsel und das Fahren in sogenannten Platoons, Verbünden aus mehreren Lkw, Chancen auf zeitnahe Realisierung. Vor kurzem gab etwa MAN gemeinsam mit DB Schenker den Start eines Pilotprojekts bekannt, bei dem ab Frühjahr 2018 Truck-Verbünde aus vorerst lediglich zwei Lkw auf der A9 eingesetzt werden sollen.
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