Automatisierung: Expresso präsentiert Fahrerloses Transportsystem

Hersteller hat ein flexibles Hybrid-FTS, das keine Spurführung benötigt, als intralogistische Prozesslösung entwickelt und auf der Motek vorgestellt.
Kann auch aus der Spur geraten: Das neue FTS von Expresso will sich als flexible Transportlösung in der voll- oder halbautomatischen Intralogistik positionieren. | Foto: Expresso
Kann auch aus der Spur geraten: Das neue FTS von Expresso will sich als flexible Transportlösung in der voll- oder halbautomatischen Intralogistik positionieren. | Foto: Expresso
Johannes Reichel

Der Kasseler Transportgerätespezialist Expresso hat auf der Messe Motek in Stuttgart erstmals sein Fahrerloses Transportsystem (FTS) „lift2move on track“ vorgestellt. Entwickelt und realisiert wurde das System in Zusammenarbeit mit einem "namhaften" FTS-Hersteller, wie der Hersteller mitteilt. Es soll sich im Gegensatz zu konventionellen FTS von der Spurführung abkoppeln und dann als Vorschubgerät frei agieren können. Damit habe man ein flexibles Hybrid-FTS geschaffen, das als Dual Guided Vehicle (DGV) sowohl vollautomatische Transport- und Förderdienste als auch halbautomatische Hebe- und Handlingaufgaben ausführen könne, reklamiert der Anbieter. „Mit unserem neuen FTS lassen sich innerbetriebliche Hol- und Bringdienste über längere Transportwege vollautomatisiert erledigen, während sich filigrane Hebe-, Handling- und Positionierarbeiten an Maschinen oder im Lager im halbautomatischen oder manuellen Modus ausführen lassen“, skizziert Geschäftsführer Dr. Alexander Bünz.

Das Gerät hebt bis zu 400 kg schwere Lasten auf eine Höhe von bis zu drei Meter und transportiert sie mit einem Fördertempo von bis zu 1,8 m/s. Dabei lasse es sich dank eines Boostcap-Schnelladesystems ohne Batteriewechsel im Dreischichtbetrieb fahren. Seine Informationen zu Routenführung, Fahrtempo und Auftrag erhält das FTS via RFID aus dem Leitstandsystem oder aus der externen Peripherie. Für die dezentrale Kommunikation zwischen mehreren FTS gibt es eine flexible "agentenbasierte" Steuerung. Damit könne der Kunde auf die Einrichtung eines zentralen Servers für das Schwarm-Management verzichten. Die Visualisierung des Schwarms hingegen lässt sich zentral darstellen. Das System ist modular angelegt und besteht grundsätzlich aus einem oder mehreren mobilen lift2move-Ladeliften mit Hubeinrichtung sowie Spurführung, Steuerung und Software.

Jeder der Ladelifte ist unter anderem mit einem tiefliegenden, pallettenkonformen Sicherheitsfahrwerk und einer um 360° drehbare Antriebseinheit, die dem FTS eine hohe Wendigkeit verleihen soll, ausgerüstet. Zum ferngesteuerten und automatischen Anfahren definierter Hubhöhen diene ein programmierbarer Positioniercontroller, mit dem sich hebe- und handhabungstechnische Routinen wiederholgenau, schnell und sicher ausführen ließen,wie der Anbieter skizziert. Bewusst schlicht gehalten habe man das Bedienpanel und ein 7,0 Zoll großes Touch-Display, das über alle aktuellen Stati des FTS informiert.