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Automobillogistik: Elektro-Sattelzug beliefert Porsche und VW

Während bei MAN noch an einem e-Lkw entwickelt wird, hat ein Forschungsprojekt unter Führung von IAV einen 40-Tonner-TGS elektrifiziert. Erstmals Einsatz in der "Just in Time"-Belieferung, Ausbaustufe mit automatisiertem Fahren geplant.
Verstromung: IAV hat die beiden „MAN TGS“ auf batterieelektrischen Antrieb umgerüstet. | Foto: eJIT just electric
Verstromung: IAV hat die beiden „MAN TGS“ auf batterieelektrischen Antrieb umgerüstet. | Foto: eJIT just electric
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Redaktion (allg.)

Das Forschungsprojekt „eJIT just electric“ hat die erste nach eigenen Angaben konkurrenzfähige vollelektrische 40-Tonnen-Sattelzugmaschine vorgestellt. Mit dem schnellstraßentauglichen eLkw sollen in Zwickau das Werk der Volkswagen Sachsen GmbH sowie die Porsche Leipzig GmbH im realen Just-in-Time Logistikverkehr beliefert, Teile zwischen Werk und Lager transportiert werden. Die beiden Standorte nehmen damit nach eigener Einschätzung eine Vorreiterrolle ein. Erstmals sollen bei einem Automobilhersteller schnellstraßentaugliche vollelektrische 40-Tonner in der Just-in-Time Belieferung eingesetzt werden. Die zwei 40-Tonnen-Sattelzugmaschinen, umgerüstete „MAN TGS“, stammen von der Berliner Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV), die den konventionellen Antrieb durch elektrische Antrieben mit jeweils 280 Kilowatt Dauer- und 320 Kilowatt Spitzenleistung ersetzt hat. Statt der Tanks wurden Batterien von 144 kWh Kapazität eingebaut, die in den Raum zwischen Vorder- und Hinterachse passen. Damit gebe es keine Einbußen auf der Ladefläche.

Die so ausgestatteten eLkw erreichen eine Geschwindigkeit von 85 Stundenkilometern und haben eine Reichweite von 70 Kilometern. Intelligente Ladetechnik soll die Fahrzeuge am Laufen halten. Die Batterieladung in Zwickau erfolgt während des zehnminütigen Stopps an der Verladerampe per DC-Schnellladung mit 150 Kilowatt Leistung. Im Porsche Werk Leipzig erfolgt die Batterieladung während planmäßiger Wartezeiten im Prozess mehrfach pro Schicht. Damit sei es möglich, die 40-Tonner im Dreischichtsystem zu fahren, teilen die Projektpartner mit.

Eine zweite Ausbaustufe ist ebenfalls bereits geplant. Für das Porsche Werk Leipzig wird der eLkw von 2018 an hochautomatisiert fahren. Aber auch außerhalb des Werksgeländes soll das Fahrzeug das Steuer übernehmen. Dafür wollen die Projektpartner car2x fähige Sensorik integrieren, die den eLKW über drahtlose Kommunikation beim selbstständigen Abbiegen unterstützen soll. Im Zwickauer VW-Werk ist ein automatisiertes Rangiersystem für das Andocken des Fahrzeugs an den Verladerampen angedacht. Angelegt ist das Projekt eJIT, an dem die Projektpartner IAV Porsche Leipzig, Schnellecke Logistics, Volkswagen Sachsen und das Netzwerk der Automobilzulieferer beteiligt sind, auf drei Jahre. Um Lärm und Emissionen an Automobilstandorten zu reduzieren arbeiten sie seit Anfang 2016 gemeinsam daran, Lastwagen zu elektrifizieren. Das Projekt ist Teil des Technologieprogramms „Informations- und Kommunikationstechnik für Elektromobilität III: Einbindung von gewerblichen Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie- und Mobilitätsinfrastrukturen“, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Forschungsaktivitäten in der gewerblichen Nutzung der Elektromobilität fortsetzt. (ha)

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