BEM fordert verkehrsübergreifenden Ausbau der Ladeinfrastruktur

Elektromobilität heißt nicht nur Autofahren - der Branchenverband plädiert für Ladetechnikschnittstellen zu Leichtfahrzeugen, Lkw, Bussen, aber auch Schiffen oder Fluggeräten. Und kritisiert die nach wie vor niedrige Marktdurchdringung reiner E-Fahrzeuge.

Ladesäulen für alle: Der BEM mahnt die vernetzte Konzipierung von Ladeinfrastruktur an, die sowohl für Pkw wie auch Lkw und Busse verwendbar sein soll. | Foto: BEM
Ladesäulen für alle: Der BEM mahnt die vernetzte Konzipierung von Ladeinfrastruktur an, die sowohl für Pkw wie auch Lkw und Busse verwendbar sein soll. | Foto: BEM
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Bundesverband eMobilität BEM hat auf seiner Jahreshauptversammlung in Stuttgart an Politik und Verwaltung appelliert, den Ausbau der Ladeinfrastruktur transportmittelübergreifend voranzutreiben. Angesichts ungebrochener CO2-Emissionswerte im Verkehrssektor und einer bislang niedrigen Marktdurchdringung mit reinen Elektrofahrzeugen von unter zwei Prozent allein im Kfz-Markt in Deutschland gelte es, die Nutzung von Elektromobilität im gesamten Verkehrsnetz zu stärken, meint der Verband. Verbandspräsident Kurt Sigl appellierte dabei an die Planer und Errichter von Ladeinfrastruktur, nicht nur auf Pkw und Lkw zu fokussieren, sondern im Sinne intermodaler Lösungen die Ladebedürfnisse von Leichtfahrzeugen, Bussen, Bahnen, Schiffen oder Fluggeräten mitzuberücksichtigen.

„Mobilität ist mehr als Autofahren. Wir verstehen Mobilität inzwischen als Netz der Interaktionen, welches durch kompatible Schnittstellen durchgängig nutzbarer Ladepunkte gestärkt werden muss. Deshalb ist es dringend geboten, den Masterplan Ladeinfrastruktur für alle Verkehrsträger weiterzuentwickeln und Intermodalität auszuschöpfen,“ forderte Sigl vor den BEM-Mitgliedsunternehmen.

Er verwies auf die Verschiebung im Denken weg vom Endgerät, hin zum Netzwerk. Zuvor hatte der Leiter der Nationalen Leitstelle für Ladeinfrastruktur, Johannes Pallasch, die Jahreshauptversammlung mit einem Grußwort eröffnet. Sigl bedankte sich bei Pallasch für die geleistete Integration verschiedenster Regularien in die Überarbeitung des Masterplans Ladeinfrastruktur und die Einbindung kommunaler Akteure in das Verantwortungsnetzwerk für Neue Mobilität.

Die Jahreshauptversammlung des BEM fand in diesem Jahr beim Mitgliedsunternehmen S-Payment statt, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen des Deutschen Sparkassenverlags. Hier werden ganzheitliche, zielgruppenspezifische und omnikanal-fähige Paymentlösungen für Privat- und Firmenkunden der Sparkassen entwickelt und vermarktet. Dazu gehört unter anderem das kontaktlose Bezahlen mit Karten und dem Smartphone sowie die Etablierung von Payment-Lösungen der Sparkassen-Finanzgruppe in neuen Märkten wie E-Mobilität oder Connected Cars.