Bilanz 2019: Daimler Trucks als Zugmaschine

Im kriselnden Daimler-Konzern steht der Lkw-Hersteller noch gut da: Trotz eines Rückgangs um elf Prozent gegenüber 2018 legte man ein solides Ergebnis hin. Der Umsatz lag mit 40,2 Milliarden Euro über dem Niveau des Vorjahres mit 38,3 Milliarden Euro.

Im Vergleich zur kriselnden Pkw- und Transporter-Sparte war 2019 für Daimler Trucks ein solides Jahr. | Foto: Daimler AG
Im Vergleich zur kriselnden Pkw- und Transporter-Sparte war 2019 für Daimler Trucks ein solides Jahr. | Foto: Daimler AG
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Die Nutzfahrzeugsparte des Daimler Konzerns Daimler Trucks hat sich im Gegensatz zur Pkw- und Transportersparte im Jahr 2019 solide geschlagen und das Geschäftsjahr 2019 mit einem operativen Ertrag (Ebit) in Höhe von 2,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Trotz eines Rückgangs um elf Prozent gegenüber 2018 sei es das dritterfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte des Geschäftsfeldes gewesen, betont Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Tuck AG. Der Umsatz lag mit 40,2 Milliarden Euro über dem Niveau des Vorjahres mit 38,3 Milliarden Euro. „Lkw sind ein cyclisches Business“, betonte Daum in seiner Rede zur Vorstellung des Jahresergebnisses. In den verschiedenen Regionen der Welt seien viele Millionen Lkw unterwegs, die nach gewissen Jahren ausgetauscht werden müssen. Nach langen Jahren der überdurchschnittlichen Verkäufe, normalisiere sich der Markt jetzt wieder. Mit Blick auf Nordamerika spricht Daum sogar von einem „überhitzten Markt“, der ab dem dritten Quartal 2019 wieder in die konjunkturelle Normalisierung zurückfand. Das führte dazu, dass die Nachfrage nach einem sehr guten Start ins Jahr zum Jahresende 2019 rückläufig war. Der Absatz von Daimler Trucks ging insgesamt nach dem Rekordjahr 2018 um sechs Prozent auf 488.500 Einheiten im Jahr 2019 zurück. Daimler Trucks hat daher bereits im dritten Quartal 2019 die Produktion weltweit entsprechend angepasst.

Normalisierung der Nachfrage erwartet

2020 geht Daimler Trucks von einer weiteren Normalisierung Nachfrage aus. Der Hersteller rechnet damit, dass der Markt für schwere Lkw (Klasse 8) in der Region Nordamerika deutlich zurückgehen wird. Vergleichsbasis ist das sehr hohe Niveau des Jahres 2019. Auch in der Region EU30 (EU, Vereinigtes Königreich, Schweiz und Norwegen) werde sich die Nachfrage nach schweren Lkw im Vergleich zum robusten Vorjahresniveau deutlich verringern, so Daum. In Bezug auf Brasilien spicht der Manager von einer „flachen“ Kurve. Die Verkäufe der schweren Lkw werde nach der schwungvollen Erholung der Vorjahre auf dem Vorjahresniveau verharren. In Japan geht Daimler Trucks von einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach schweren Lkw aus.

„Für Daimler Trucks war 2019 ein solides Jahr. Mit 2,5 Milliarden Euro haben wir ein gutes Ergebnis erzielt“, fasst Daum zusammen. „Auf den konjunkturellen Gegenwind in wichtigen Regionen haben wir uns eingestellt und unsere Produktion angepasst. Wir wollen und werden unsere Kosten dauerhaft senken. Daher haben wir unsere Effizienzmaßnahmen intensiviert. Wir werden den Wandel der Branche anführen. Ertragsstärke für umfangreiche Investitionen in Zukunftstechnologien sind der Schlüssel zum Erfolg. So schaffen wir die nachhaltige Transformation hin zu einem emissionsfreien, automatisierten und vernetzten Transport der Zukunft.“