BMVI: Förderung für klimafreundliche Lastwagen

EU-Kommission genehmigt Richtlinie für Förderung von alternativ angetriebenen Lkw. Neben Kauf sind Tank- und Ladeinfrastruktur sowie Machbarkeitsstudien inkludiert. Volvo begrüßt Regelung.

Grünes Licht aus Brüssel: Das Förderprogramm für umweltfreundliche Nutzfahrzeuge kann an den Start gehen. | Foto: Volvo Trucks
Grünes Licht aus Brüssel: Das Förderprogramm für umweltfreundliche Nutzfahrzeuge kann an den Start gehen. | Foto: Volvo Trucks
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die Europäische Kommission hat die neue Förderrichtlinie für Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben genehmigt. Das Programm umfasst die Lkw-Anschaffung, Tank- und Ladeinfrastruktur sowie Machbarkeitsstudien. Laut dem BMVI kann die vom Bundesverkehrsministerium zur Notifizierung vorgelegte Förderrichtlinie für Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben nun starten. Die Europäische Kommission habe diese genehmigt. Insgesamt stünden damit für batterie-, brennstoffzellen- und (Oberleitungs-) hybridelektrische Fahrzeuge, die entsprechende Tank- und Ladeinfrastruktur sowie für Machbarkeitsstudien ein attraktives Förderprogramm bereit. Die Förderaufrufe sollen laut BMVI in Kürze erfolgen.

Volvo: Weg frei für Skalierung von E-Trucks

Der Nutzfahrzeughersteller Volvo Trucks begrüßte in einer ersten Reaktion die Förderung. Damit sei der Weg frei für eine schnelle Skalierung der Zulassungszahlen bei elektrischen Lkw in Deutschland und Europa, glauben die Schweden, die seit 2019 E-Trucks bis 27 Tonnen anbieten und auch in Deutschland erste Fahrzeuge ausgeliefert haben. Das Lineup an elektrischen Lkw werde man bis 2022 um drei weitere E-Modelle erweitern, für die Fernverkehrs- und Baureihe. Der Hersteller will bis 2040 nur noch Lkw mit alternativen Antrieben verkaufen und 2030 die Hälfte seines Umsatzes mit elektrischen Nutzfahrzeugen erzielen.

Förderrichtlinie im Detail

Konkret umfasst die Förderrichtlinie als Teil der Umsetzung des Gesamtkonzepts klimafreundliche Nutzfahrzeuge drei Bereiche. Dazu gehört erstens, dass die Anschaffung von neuen klimafreundlichen Nutzfahrzeugen der EG-Fahrzeugklassen N1, N2 und N3 sowie auf alternative Antriebe umgerüsteter Nutzfahrzeuge der EG-Fahrzeugklassen N2 und N3 in Höhe von 80 Prozent der Investitionsmehrausgaben im Vergleich zu einem konventionellen Dieselfahrzeug gefördert werden.

Zweitens umfasst die Förderung die für den Betrieb der klimafreundlichen Nutzfahrzeuge erforderliche Tank- und Ladeinfrastruktur in Höhe von 80 Prozent der zuwendungsfähigen projektbezogenen Gesamtausgaben. Und schließlich wird die Erstellung von Machbarkeitsstudien zu Einsatzmöglichkeiten von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen sowie der Errichtung bzw. Erweiterung entsprechender Infrastruktur in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben gefördert.

Bis zum Jahr 2024 wird das BMVI insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro für die Förderung der Anschaffung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge sowie rund fünf Milliarden Euro für den Aufbau der Tank- und Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw bereitstellen. Neben weiteren Maßnahmen des BMVI zur Förderung der Elektromobilität werde auch die neue Förderrichtlinie aus diesen Titeln gespeist, hieß es.

Förderchance nutzen

Für den Nutzfahrzeug-Bereich sei das der Durchbruch, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Denn mit der neuen Förderung setze man „einen riesen Anreiz für Transportunternehmen“, auf klimafreundliche Nutzfahrzeuge umzusteigen. Man fördere nicht nur den Erwerb, sondern auch die dafür nötige Tank- und Ladeinfrastruktur.

„Wir werden mehr Güter auf die Schiene verlagern. Tatsache ist aber auch, dass die Straße weiterhin einen großen Anteil am Gütertransport haben wird. Darum muss er schnell sauberer werden. Die Nachfrage nach sauberen Fahrzeugen ist entsprechend hoch und die Verfügbarkeit nimmt zu.“

dk/jr