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Canoo: Insolvenz nach Chapter 7

Ein weiteres hochfliegendes Van-Start-up gibt auf: Das US-Start-up Canoo meldet Insolvenz an und stellt den Betrieb ein.

Einst hatte des US-Start-Up eine komplette Flotte für diverse Anwendungen geplant. | Foto: Canoo
Einst hatte des US-Start-Up eine komplette Flotte für diverse Anwendungen geplant. | Foto: Canoo
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(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Wieder ein Start-Up, das aufgeben muss: In einer Mitteilung von Canoo heißt es, dass es nicht gelungen sei, eine ausreichende Finanzierung für den weiteren Betrieb des Unternehmens zu sichern. Schon die letzten Pressemitteilungen hätten stutzig machen können: es gab produktseitig noch eine Verlautbarung, dass man die Zertifikate für eine Zulassung in UK geschafft hätte – ansonsten meldete Canoo nur noch Finanz-News. Von denen man Positiveres erhoffte.

Das US-amerikanische Elektrofahrzeug-Start-up Canoo hat Insolvenz angemeldet und seine Geschäftstätigkeit eingestellt. In einer Mitteilung gab das Unternehmen bekannt, dass es nicht gelungen sei, ausreichend finanzielle Mittel für den Fortbestand des Betriebs zu sichern – ein weiterer Rückschlag für die E-Mobilitätsbranche.

Die Vans hätten auf einer hochflexiblen Plattform gestanden und zig Aufbauten ermöglicht

Canoo wurde Ende 2017 von ehemaligen Mitarbeitern des Start-ups Faraday Future gegründet. Ihr Ziel war es, ein eigenes Elektrofahrzeug-Unternehmen aufzubauen. Unter dem ursprünglichen Namen Evelozcity entwickelten sie eine modulare Plattform für Elektrofahrzeuge. Diese Plattform sollte flexible Designs ermöglichen, darunter Fahrzeuge in unterschiedlichen Formen und Größen. Unter der Marke Canoo plante das Unternehmen, elektrische Autos, Kleinbusse und Transporter auf den Markt zu bringen – langfristig auch in Europa.

Ein entscheidender Meilenstein war der Börsengang im Jahr 2021. Durch einen sogenannten SPAC-Deal fusionierte Canoo mit der Hennessy Capital Acquisition Corp. und sammelte dabei rund 600 Millionen US-Dollar ein. Trotz dieser finanziellen Starthilfe blieb der Erfolg aus. In den Jahren danach stellte Canoo nur eine geringe Anzahl seiner Elektrotransporter her, die überwiegend zu Testzwecken an Partner wie die US-Post, das US-Verteidigungsministerium und die NASA ausgeliefert wurden.

Dennoch konnte das Unternehmen keine nachhaltige Nachfrage für seine Produkte aufbauen. Die Geschäftsführung versuchte, ausländische Investoren und staatliche Fördermittel zu gewinnen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Beide Bemühungen blieben erfolglos. Auch der Deal, mit UK-spezifischen Produkten nach Großbritannien zu verkaufen, scheiterte. 

Laut dem Insolvenzantrag, über den TechCrunch berichtet, hat Canoo derzeit Schulden in Höhe von 164 Millionen US-Dollar bei mehreren Hundert Gläubigern. Dem gegenüber stehen Vermögenswerte von lediglich 126 Millionen US-Dollar.

Was bedeutet das?

Die Insolvenz von Canoo ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen viele Start-ups in der hart umkämpften Elektrofahrzeugbranche gegenüberstehen. Fehlende Investitionen und eine schwierige Marktlage haben erneut ein junges Unternehmen in die Knie gezwungen.

Quellen: Canoo, TechCrunch, Ecomento

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