CES 2019: Smarte Jacke für Auslieferfahrer

Continental stellt auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas intelligente Kleidungsstücke für mehr Sicherheit und Komfort im Lieferalltag auf der Straße vor.

Während der Fahrt lädt der Akku induktiv auf. Sobald der Fahrer aussteigt, beginnt die Jacke automatisch zu leuchten. | Foto: Continental
Während der Fahrt lädt der Akku induktiv auf. Sobald der Fahrer aussteigt, beginnt die Jacke automatisch zu leuchten. | Foto: Continental
Tobias Schweikl

Zwei Prototypen einer wärmenden und aktiv leuchtenden Sicherheitsjacke präsentiert das Technologieunternehmen Continental auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Die optional beheizbare Warnjacke mit LED-Lichtern soll ihren Träger vor Unfällen schützen und aktiviert sich selbstständig beim Verlassen des Fahrzeugs.

Die zusätzlich zu herkömmlichen Reflektoren integrierten energiesparenden LED-Leuchten sollen eine gute Sichtbarkeit bei Dunkelheit auch dann gewährleisten, wenn die Jacke nicht von einer externen Lichtquelle angestrahlt wird. Die Leuchtfunktion wird automatisch aktiviert, sobald der Fahrer seinen Sitz verlässt. Dieser dient gleichzeitig als Ladestation.

Eine im Fahrzeugsitz integrierte Spule lädt die Akkus für die LEDs und die integrierte Heizung induktiv auf. Dadurch hat die Jacke immer genug Strom. Eine flexible zweite Spule in der Jacke nimmt die Energie von der Sitzspule auf. Verschiedene Materialschichten sichern die Waschbarkeit und begrenzen die Abstrahlung des Magnetfelds auf den Fahrer. Über ins Textil eingearbeitete Drähte versorgt ein Akku die LEDs mit Energie. Der Akku samt Ansteuerungselektronik kann überall dort untergebracht werden, wo er nicht stört, beispielsweise in der Brusttasche.

„Auch die Heizfunktion ist weit mehr als nur ein Komfortplus. Bei den zunehmend genutzten elektrisch betriebenen Auslieferfahrzeugen kann mit der Jackenheizung der Energieverbrauch für das Wärmen des Innenraums um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Das bringt zusätzliche Reichweite, da statt des Innenraums der Fahrer selbst gewärmt wird“, so Tobias Huber, der bei Continental für die Entwicklung intelligenter und funktionaler Materialien verantwortlich ist.

Die Interaktion mit der Fahrzeugelektronik ist in diesem Konzept erweiterbar. So könnten künftig auch Sensoren aus der Kleidung Daten wie Feuchtigkeit und Temperatur ermitteln und daran anknüpfend die Klimaautomatik über die Fahrzeugelektronik steuern.

Künftig sollen elektrisch leitfähige Materialien die gewünschte Wärme in der Jacke erzeugen, ohne dass auch nur ein Millimeter Heizdraht verbaut wird. Verantwortlich dafür ist eine leit- und streichfähige Polymermischung, die mittels Druckverfahren in das Material integriert wird. Fließt Strom durch das Material, wird dieser unmittelbar in Wärme umgewandelt.