Citkar: Neue Leitung und Investor bringen Schub für's Lastenrad

Ein neues Management soll die steigende Nachfrage bewältigen, der neue Investor Bloomit Ventures das weitere Wachstum ermöglichen.

Neue Rad-Geber: Die Geschäftsführer des Mobilitätsunternehmens Citkar Andreas Schäfer (l.) und Stefan Räth (r.). | Foto: Citkar
Neue Rad-Geber: Die Geschäftsführer des Mobilitätsunternehmens Citkar Andreas Schäfer (l.) und Stefan Räth (r.). | Foto: Citkar
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Das Berliner E-Cargobike-Start-up Citkar hat einen weiteren Investor gewinnen können. Seit kurzem stehe mit Bloomit Ventures, der niederländische Accelerator für Elektroleichtfahrzeuge, der von den Gründern von Babboe Cargo Bikes geschaffen wurde, ein weitere Partner zur Seite, teilte das Unternehmen mit. Außerdem wird der Hersteller von E-Cargobikes für die letzte Meile mit Stefan Räth (Betrieb) und Andreas Schäfer (Technik) nun von einem neuen Management-Team geleitet, um die wachsende Nachfrage und die unterschiedlichen Anforderungen sowohl in betrieblicher als auch in technischer Hinsicht zu bewältigen, heißt es. Während CEO Stefan Räth für Finanzen und Operations verantwortlich ist, ist Andreas Schäfer als CTO und Mitbegründer von Citkar für die technische Entwicklung sowie Produktion zuständig. Citkar ist in sieben Ländern mit verschieden großen Markenkunden und einem steigenden Umsatz aktiv.

Der Hersteller produziert vierrädrige Pedelecs, die die Vorteile eines Lieferwagens mit denen eines E-Bikes verbinden sollen. Man wirbt mit einem Mix aus niedrigen Betriebskosten, emissionsfreiem Transport und geringem Platzbedarf auf der Straße mit Komfort, Wetterschutz und hoher Ladekapazität. Gemeinsam mit Bloomit wolle man den Einsatz in europäischen Städten und darüber hinaus schnell ausweiten, kündigte der Hersteller an. Vor Beginn der Serienproduktion im Jahr 2020 in Berlin-Marzahn hatte der Anbieter etliche Jahre in die Entwicklung des kettcar-artigen Lastenrads gesteckt. Im Laufe der Zeit habe man eine Vielzahl von Prototypen entwickelt, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Die jüngsten wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Best of Mobility Award (2019), dem Green Product Award (2020) und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis (2021).

Das beste aus zwei Welten: Ein Bike wie ein Van

Mit vier Rädern, einer überdachten Kabine, einem multifunktionalen Lenkrad, Becher- und Telefonhalter, einem verstellbaren Sitz mit Rückenlehne, Lichtanzeigen, einem großen Laderaum soll das Citkar einem Van ähneln, ist aber ein schmales E-Bike (Breite: 98 cm). Für Tretunterstützung sorgt ein E-Motor mit 250 W und zwei Batterien (1600 Wh), aufladbar in 3 bis 5 Stunden an jeder normalen Steckdose, mit einer Reichweite von bis zu 60 km unterstützt.

Die Stadtlogistik auf der letzten Meile sieht man als eine "immer größer werdende Herausforderung". Die Elektrifizierung von Lieferwagen löse dabei weder Staus noch Parkdruck, argumentiert der Anbieter. Citkar und Bloomit teilten die Vision, dass die Umstellung auf Elektrofahrzeuge eine Chance sei, sich für intelligente und kleinere Stadtfahrzeuge zu entscheiden, die weniger Platz benötigen, weniger Energie verbrauchen, sicherer sind und auch gesundheitliche Vorteile, etwa in Bezug auf Schadstoffausstöße oder Lärm, bieten. Man sieht das Lastenrad als "saubere, einfache und zugängliche Transportlösung für alle ab 16 Jahren".

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