City-Logistik: Hermes bestellt 1.500 Elektro-Sprinter und -Vito vor

Noch vor Marktstart eines Fahrzeugs, verkünden der Logistiker und der Hersteller eine strategische Kooperation beim Einsatz von Elektro-Transportern. Gemeinsamer Feldtest mit elektrisch angetriebenen Vans soll schon 2018 starten.
Fortsetzung folgt: Nach dem Fuso Canter E-Cell sollen im nächsten Jahr Feldtests mit vollelektrischen Fahrzeugen vom Typ Sprinter und Vito bei Hermes folgen. | Foto: Daimler
Fortsetzung folgt: Nach dem Fuso Canter E-Cell sollen im nächsten Jahr Feldtests mit vollelektrischen Fahrzeugen vom Typ Sprinter und Vito bei Hermes folgen. | Foto: Daimler
Johannes Reichel

Daimler-Tochter Mercedes-Benz Vans und der Logistikdienstleister Hermes haben den Abschluss einer strategischen Partnerschaft zur Elektrifizierung der Lieferflotte des Logistikers bekannt gegeben. Dabei sollen beginnend im Jahr 2018 bis ins Jahr 2020 1.500 Transporter von Hermes durch vollelektrisch angetriebe Fahrzeuge vom Typ Sprinter und Vito ersetzt werden. Start für die Umstellung sind Pilotprojekte in Hamburg und Stuttgart, die sukzessive auf weitere Ballungsräume in Deutschland ausgedehnt werden sollen. Der Transporterhersteller hatte erst im vergangenen Jahr die vollelektrisch angetriebene Studie "Vision Van" vorgestellt, verbunden mit der Ankündigung, ab 2018 serienreife Elektro-Transporter anbieten zu wollen. „Wir sind stolz, mit Hermes schon jetzt unseren ersten Kunden bekannt zu geben – und das mit signifikanter Stückzahl", erklärte Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans. Hermes benötige für sein Einsatz-Profil sowohl mittelgroße wie große Elektrotransporter, begründete der MB-Vans-Chef die Entscheidung, sowohl den kompakten Vito als auch größeren Sprinter als Elektro-Versionen einzusetzen. Beide Partner wollen vor dem Hintergrund steigender Sendungsaufkommen durch den E-Commerce die Produktivität und zugleich die Nachhaltigkeit von KEP-Transporten erhöhen.

Der Logistikdienstleister sieht die Elektromobilität als zentral an für eine Strategie mit mehr Klima- und Umweltschutz. Die strategische Partnerschaft sei ein wichtiger, zukunftsweisender Baustein ist die schrittweise Elektrifizierung unserer Flotte im urbanen Raum, begründete Frank Rausch, CEO Hermes Germany GmbH den Schritt. "Gleichzeitig treiben wir die flächendeckende Umstellung auf emissionsarme Euro 6 Fahrzeuge voran“, versicherte der Logistik-Manager. Hermes hat die Absicht erklärt, bis zum Jahr 2025 Sendungen in den Innenstadtbereichen aller deutschen Großstädte komplett emissionsfrei zustellen. Die Energie der Elektrofahrzeuge soll zu 100Prozent aus regenerativen Quellen stammen, klimaneutral erzeugt und zertifiziert werden.

"Besonderes Augenmerk liegt darüber hinaus auf der technischen Machbarkeit und wirtschaftlichen Effizienz für den Einsatz batterie-elektrischer Fahrzeuge in der KEP-Branche", erklärte der Logistikdienstleister. Unter anderem sollen neue Konzepte zur Integration von batterie-elektrischen Transportern, samt der notwendigen Ladeinfrastruktur, in bestehende Betriebsabläufe entwickelt werden. In das Projekt integrieren will man auch sogenannte "vernetzte Dienste", die etwa anhand von Informationen über den Ladezustand bzw. die Reichweite des Fahrzeugs eine optimale Routenplanung ermöglichen, kündigten die Partner an.

Bisher gibt es zwischen Hermes und dem Daimler-Konzern eine Kooperation für Pilotprojekte in der Elektromobilität, bei denen allerdings E-Varianten des Frontlenker-Lkw Fuso Canter eingesetzt werden, ebenfalls in Stuttgart. 2011 setzte Hermes auch einen der ersten Vito E-Cell ein, der allerdings nie in Großserie produziert, nur über die Vermiettochter CharterWay an ausgewählte Kunden verleast wurde und dessen Weiterentwicklung aus Gründen fehlender Nachfrage und Kundenresonanz zum damaligen Zeitpunkt wieder beendet wurde.