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City-Logistik: Post Österreich setzt autonomes Liefer-Quad ein

Post- und Paketdienstleister erprobt in der Grazer Innenstadt die Belieferung mit einem autonom agierenden, elektrisch angetriebenen Paketfahrzeug auf Basis eines Jetflyers. Erweiterung aus andere Anwendungsgebiete.
Selbst ist das Quad: Der Hersteller des Jetflyer i-Tec Styria und die TU Graz haben eine vollautonome Lieferversion des vierrädrigen Light Electric Vehicles (LEV) umgesetzt. | Foto: Energie Steiermark AG
Selbst ist das Quad: Der Hersteller des Jetflyer i-Tec Styria und die TU Graz haben eine vollautonome Lieferversion des vierrädrigen Light Electric Vehicles (LEV) umgesetzt. | Foto: Energie Steiermark AG
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Johannes Reichel

Die Post Austria hat vor kurzem ein autonomes und elektrisch angetriebenes Lieferfahrzeug in Dienst genommen. Der Prototyp des vollautonomen Modells Jetflyer aus dem weststeirischen Unternehmen i-Tec Styria werde in seiner Ur-Variante von der Post bereits seit geraumer Zeit eingesetzt. Das jetzt realisierte Fahrzeug navigiert in Schrittgeschwindigkeit selbstständig und ohne Fahrer zu unterschiedlichen, programmierten Zielen in der Grazer Innenstadt. Die Adressaten werden bei der Ankunft des Jetflyers per SMS informiert und können ihr Paket selbst aus den Boxen entnehmen, skizziert der Postdienstleister. „Gemeinsam mit unseren heimischen Partnern hat die Österreichische Post AG nun ein Konzept zur automatisierten Paketzustellung erarbeitet und in einem ersten Schritt das autonome Fahren im urbanen Raum erfolgreich getestet – wir sehen hier große Potenziale“, erklärte Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post AG bei der Präsentation im Oktober.

„Wir sind stolz, dass wir es mit diesem Prototypen geschafft haben, unsere Expertise in der autonomen Navigation von Robotern erfolgreich auf ein Elektrofahrzeug in einem städtischen Umfeld zu übertragen", ergänzte Gerald Steinbauer, Leiter der Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme - Institut für Softwaretechnologie (TU Graz). Die Robotik erobere sukzessive neue Bereiche mit autonomen Fahrzeugen, die sich von der Ausstattung her nicht von Hightech-Robotern unterscheiden, beschrieb er weiter. Er betrachtet freifahrende Transportroboter mittlerweile als Standard in der Industrie. "Der nächste Schritt ist die Erweiterung auf urbane Bereiche wie Innenstädte“, erklärt der Techniker. „Die erfolgreiche Implementierung der Technologie am Jetflyer, lässt nun durch den Showcase verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten, für die kommende Phase der Produktentwicklung, ableiten“, ergänzt Gernot Hiebler, Geschäftsführer der i-Tec Styria GmbH, Hersteller des Jetflyers.

Das Grundkonzept für den autonomen Jetflyer ist im Rahmen einer Diplomarbeit am Institut für Softwaretechnologie entstanden. Konkret wurde ein handelsüblicher Jetflyer in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fahrzeugtechnik aufwändig umgebaut: Paketboxen wurden montiert, wofür der Fahrersitz verkleinert wurde. Sensorik und Rechner mit entsprechender Software für die autonome Steuerung und die Navigation des Fahrzeuges (automatische Ortsbestimmung im urbanen Raum mittels Karten und Lasersensoren, effiziente Routenplanung und zuverlässige Vermeidung dynamischer Hindernisse) wurden integriert. Das freie, autonome Navigieren im urbanen Raum stellt im Vergleich zu Indoor-Umgebungen durch die erhöhte Komplexität und Dynamik der Umgebung eine große Herausforderung dar.

„Wir sehen in der E-Mobilität generell großes Potential und investieren derzeit 3,2 Millionen Euro in 150 neue E-Tankstellen“, ergänzte Vorstandssprecher Christian Purrer von der Energie Steiermark von der Energieversorgerseite. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen für neue Geschäftsmodelle genützt werden, man wolle sich neue Anwendungsgebiete erschließen, die als Dienstleistungen angeboten werden sollen, führte Vorstandsdirektor Martin Graf weiter aus.


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