CO2-Emissionen: IDS sieht sich am Ende der Einsparmöglichkeiten

Logistikdienstleister zieht Bilanz über getroffene Maßnahmen bei Fuhrparktechnik und Telematik. Weitere Reduktionen seien nur über neue Konzepte wie Lang-Lkw und technische Innovationen zu erzielen.
Ende der Fahnenstange: Seit 2012 verringert IDS Logistik sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr den CO₂-Ausstoß und sieht damit die derzeitigen Möglichkeiten ausgeschöpft. | Foto: IDS
Ende der Fahnenstange: Seit 2012 verringert IDS Logistik sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr den CO₂-Ausstoß und sieht damit die derzeitigen Möglichkeiten ausgeschöpft. | Foto: IDS
Funda Kaplan

Seit 2012 hat die IDS Logistik GmbH die Nutzung der Lkw-Kapazitäten erhöht und den Großteil der Transporteinheiten auf das sogenannte High-Cube-Format umgestellt. Derzeit seien 85 Prozent ihrer Flotten mit High-Cube-Wechselbrücken ausgestattet. Laut Geschäftsführer Michael Bargl bestünden die Vorteile der High Cubes zum einen in der zusätzlichen Länge und Höhe, zum anderen die Möglichkeit der Doppelstockverladung. Sie böten somit mehr Ladekapazität bei geringerem CO₂-Ausstoß, der sich aus der besseren Aerodynamik ergebe. Der Abstand zwischen Zugmaschine und Hänger sei bei den High Cubes mit Zentralachsanhängern kürzer als bei den Standardbrücken mit Drehschemelhänger. Das erzeuge weniger Luftverwirbelungen. Der Anteil der Euro 6-Fahrzeuge erhöhte sich laut Anbieter gegenüber 2014 auf knapp 70 Prozent. Sämtliche Euro 3- und Euro 4-Fahrzeuge seien in den vergangenen zwei Jahren durch schadstoffärmere Fernverkehrszüge ersetzt worden, legte das Unternehmen weiter dar.

Alle zwei Jahre ermittelt der Logistikdienstleister den firmeneigenen Carbon Footprint. Der transportbezogene CO₂-Ausstoß habe sich durch die höhere Auslastung pro Fahrzeug, den niedrigeren Dieselverbrauch und den Einsatz einer modernen Flotte seit 2012 um 12,8 Prozent reduziert. Nicht nur im Fern-, sondern auch im Nahverkehr habe es Änderungen gegeben, die zur Reduktion geführt hätten. Der Logistiker führt unter anderem verbesserte Tourendisposition und Feinverteilung der Sendungen, Umstellung von 7,5 t-Lkw auf 12 t-Lkw sowie neue mobile Datenerfassungstechniken an. Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß einer Nahverkehrssendung habe sich seit 2012 um 16 Prozent senken lassen.

IDS sieht sich damit allerdings am Ende seiner Einsparmöglichkeiten. Alle Investitionen in Fuhrpark und Technik nach derzeitigem Stand seien ausgeschöpft, teilte der Logistiker mit. Für Geschäftsführer Bargl ließen sich weitere CO₂-Einspareffekte nur mit verbesserter Technik und anderen Konzepten erzielen. Damit spielt er vor allem auf den Lang-Lkw an, dessen Einsatz im Regelbetrieb jedoch noch nicht möglich sei. Die Anfahrtswege zu ihren Depots befänden sich schlicht nicht oder zumindest nicht vollständig im bestehenden sogenannten „Positivnetz“. "Es fehlt sozusagen die letzte Meile", brachte der Unternehmer auf den Punkt und hofft zugleich auf Änderungen bei diesem Thema in den nächsten Monaten. Ansonsten halte er weitere Reduktionen nur durch weitere Innovationen bei Fahrzeugen und Technik für möglich, urteilte der Firmenchef.