Coop Norwegen automatisiert mit Witron

Der Lebensmitteleinzelhändler Coop Norwegen baut sein zentrales Logistikzentrum aus. Automatisierung als Wettbewerbsvorteil.

Witron-CEO Helmut Prieschenk (links) und COOP-CEO Geir Inge Stokke unterzeichneten den Vertrag für die Erweiterung des Coop-Logistikzentrums in Oslo. (Foto: Witron)
Witron-CEO Helmut Prieschenk (links) und COOP-CEO Geir Inge Stokke unterzeichneten den Vertrag für die Erweiterung des Coop-Logistikzentrums in Oslo. (Foto: Witron)
Tobias Schweikl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Matthias Pieringer)

Der norwegische Lebensmitteleinzelhändler Coop erweitert zusammen mit dem Intralogistikunternehmen Witron sein zentrales Warenverteilzentrum in einem erheblichen Maße. Dies teilte die Witron Logistik + Informatik GmbH vor Kurzem mit.

Ausbau im laufenden Betrieb

Seit 2014 beliefert das 52.000 Quadratmeter große Logistikzentrum – in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Oslo – mehr als 1.200 Filialen in Norwegen mit über 17.000 verschiedenen Artikeln aus dem Trocken-, Frische- und Tiefkühlsortiment: Da sich die automatisierte Lagerlogistik für Coop als ausgesprochener Wettbewerbsvorteil erwiesen habe, erfolgt laut Witron bereits fünf Jahre nach Nutzungsbeginn der Anlage der Ausbau während des laufenden Betriebs: Ab Mai 2022 soll Coop auf dann insgesamt 84.000 Quadratmeter ein um ein Drittel höheres Kommissioniervolumen (in Summe dann 600.000 Handelseinheiten) erhalten. Zum Einsatz kommen dabei die Witron-Lösungen „OPM“, „DPS“ und „CPS“.

Vorhandene Fläche und neuer Gebäudeteil

So werden neben elf weiteren COM-Maschinen (in Summe dann 42) in allen Temperaturbereichen zusätzliche automatisierte Palettengassen, Tray-AKL-Gassen, Regalbediengeräte und Fördertechnik-Komponenten installiert. Fast verdoppelt wird ebenso die Kapazität des vollautomatischen Warenausgangspuffers. „Für die Integration wird sowohl die bereits vorhandene Fläche genutzt, als auch ein neuer Gebäudeteil errichtet“, sagte Halvor Nassvik, Senior-Projektmanager bei Coop. „Die einfache Skalierbarkeit und Erweiterbarkeit der Witron-Systeme war schon zu Planungsbeginn des Logistikzentrums ein wichtiges Entscheidungskriterium“.

„Wir beliefern aus unserem Verteilzentrum sämtliche Coop-Filialen in ganz Norwegen. Von großen, stark frequentierten Supermärkten in den Ballungsgebieten bis hin zu sehr kleinen Filialen im hohen Norden – 2.000 Kilometer vom Logistikzentrum entfernt. Daher ist die Lieferkette zahlreichen Schwankungen unterworfen: Kaufverhalten, Bestellmengen, Klimaverhältnisse, Strecken, die unsere Lkw zurücklegen müssen“, so Roger Nyeng, Logistik-Direktor bei Coop. Coop benötige daher komplett vernetzte Prozesse, die in Echtzeit auf sich verändernde Rahmenbedingungen, auf die Agilität des Marktes und in der Supply Chain schnell reagieren.

„Steht ein Lkw im Stau, muss es kurzfristig möglich sein, die Kommissionierreihenfolge flexibel zu ändern. Sind im Winter extreme Wetterlagen gemeldet und die Kunden kaufen vermehrt ein, muss es möglich sein auch ungeplante Auftragsspitzen durch eine flexible Maschinenbelegung zu gewährleisten. Wird es über die Sommermonate in den Filialen etwas ruhiger, unterstützt das System anhand flexibler Personalplanung oder legt proaktive Wartungszyklen fest“, erklärte der Logistik-Direktor. „Das Witron-System unterbreitet unseren Logistikern aufgrund einer Vielzahl von Daten Handlungsvorschläge, wie wir die Anlage im Sinne einer optimierten „Warehouse Intelligence“ optimal fahren können. IT, Physik und Prozesse werden so bestmöglich zusammengeführt. Und durch die nahtlose Integration der anderen Lieferkettenteilnehmer wird nicht „nur“ Warehouse Intelligence sondern eine durchgängige „Supply Chain Intelligence“ geschaffen. In Konsequenz bedeutet dies für Coop – neben einer hohen Wirtschaftlichkeit – die Wünsche unserer Kunden noch besser und nachhaltiger erfüllen zu können.“