COP28: IRU empfiehlt Effizienzboost und Alternativsprit zur Dekarbonisierung
Maßnahmen, die kurzfristig die Energieeffizienz im Verkehr steigern und langfristig auf den Einsatz alternativer Kraftstoffe setzen, sind der kostengünstigste Weg, den Güter- und Personenverkehr auf der Straße bis 2050 auf einen CO2-Ausstoß von null zu bringen. Zu diesem Ergebnis kommt die IRU, die Weltorganisation für den Straßenverkehr, in einer Studie, die anlässlich der Weltklimakonferenz in Dubai (COP 2023) veröffentlicht wurde. Darin werden drei verschiedene Szenarien betrachtet und prognostiziert, wie viel es jeweils kostet, eine Tonne CO2 einzusparen. In die Betrachtung mit einbezogen wurden Lkw-, Bus- und Reisebusdienste.
Hydrogen-Push: Der teuerste Weg
Das erste Szenario, der sogenannte Hydrogen Push, geht davon aus, dass alle Anstrengungen Europas - politisch, finanziell und seitens der Industrie – gebündelt werden, um sauberen Wasserstoff verfügbar zu machen. Dies würde laut IRU-Studie nur mit massiven Subventionen in die Produktion von grünem Wasserstoff gelingen. Zugleich müsste mit hohem finanziellem Aufwand der Aufbau einer geeigneten Infrastruktur vorangetrieben werden.
Elektrifizierung: Goldene Mitte, wenn Energie vorhanden ist
Im zweiten Szenario, der Heavy Electrification, gehen die Autoren der Studie davon aus, dass alle organisierbaren Kräfte genutzt werden, um den Verkehr schnell zu elektrifizieren. Entscheidend wäre hierbei unter anderem, dass ausreichend Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne vorhanden ist. Dazu müssten regenerativen Energien mit entsprechender Geschwindigkeit ausgebaut werden.
Effizienz ist Trumpf: Zeit gewinnen für Alternativsprit
Die Idee des dritten und von der IRU als am kostengünstigsten identifizierten Szenarios, des so genannten Efficiency Focus, ist es, die Effizienz im Verkehr bis 2050 durch bewährte Maßnahmen massiv voranzutreiben. Vor allem kurzfristig soll das zu einer deutlichen Beschleunigung führen. Damit, so der Gedanke, könnte Zeit gewonnen werden für die schrittweise Einführung alternativer Kraftstoffe.
Wie kann CO2 aus dem System gezogen werden?
In der IRU-Studie haben die Analysten jedes dieser drei Szenarien nach bestimmten Kriterien bewertet und die Kosten der CO2-Einsparungen berechnet. Dabei stellten sie zum einen die Frage, wie das CO2 aus dem Gesamtsystem entfernt werden kann. Zum anderen wollten sie wissen, wie viel Wachstum der künftigen Verkehrsnachfrage - sowohl im Personen- als auch im Gütertransport - verkraftet werden kann. Schließlich wurden die Kosten ermittelt. Dabei wurden private Ausgaben für neue Fahrzeuge, private und öffentliche Ausgaben für Lade- und Tankstelleninfrastruktur sowie öffentliche Ausgaben für Stromerzeugung und -verteilung berücksichtigt.
Günstiger kommt das dritte Szenario
Am Ende kamen die Analysten zu dem Schluss, dass das dritte Szenario, der sogenannte Efficiency Focus, der effektivste, am wenigsten störende und kostengünstigste Weg ist, um den gewerblichen Straßenverkehr in Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Konkret kostet nach den Berechnungen der IRU-Studie die Einsparung pro Kilogramm CO2-Äquivalent bei einer Fokussierung auf den Hochlauf der Wasserstoffmobilität 1,41 Euro. Bei einer Forcierung der Elektromobilität wären es 1,28 Euro pro Kilogramm CO2-Äquivalente. Das günstigste Szenario wäre demnach der Efficiency Focus mit 1,06 Euro pro Kilogramm CO2-Äquivalent.
Zum ersten Mal seien Lkw, Busse und Reisebusse auf einem ganzen Kontinent betrachtet worden, betonte IRU-Generalsekretär Umberto de Pretto bei der Vorstellung der Studie. Die Studie werfe ein neues Licht auf den besten Weg der Branche, bis 2050 klimaneutral zu werden.
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