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Daimler Truck launcht Praxistests mit eActros 600 bei Contargo und Remondis

Premiere bei Contargo am Standort Wörth und Region sowie bei Remondis im Großraum Köln mit einem Auflieger von Kögel im Rahmen des Projekts „Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ (HoLa). Weitere Kunden-Einsätze mit unterschiedlichen Anwendungsfällen folgen. Auch Fernverkehr soll elektrifiziert werden.

Auf geht's: Die ersten eActros 600 gehen in die Kundenerprobung bei Contargo und Remondis. | Foto: Daimler Truck
Auf geht's: Die ersten eActros 600 gehen in die Kundenerprobung bei Contargo und Remondis. | Foto: Daimler Truck
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Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 600 startet in Kundentests. Die ersten beiden Erprobungsfahrzeuge des im vergangenen Jahr vorgestellten E-Lkw für den Fernverkehr sollen in den nächsten Wochen sukzessive vom Container-Logistikunternehmen Contargo und vom Recyclingspezialisten Remondis in der Betriebspraxis eingesetzt werden. Beide Unternehmen sind Teil des Rethmann-Konzerns. Contargo wird seinen E-Lkw über mehrere Monate hinweg für den Transport von Containern zwischen dem Hafen in Wörth am Rhein und unterschiedlichen Be- und Entladestellen einsetzen. Dabei soll das Fahrzeug täglich über 800 Kilometer zurücklegen.

Im ersten Schritt wird das Fahrzeug an einer Schnellladesäule am Contargo-Terminal in Karlsruhe geladen. In Kürze plant Contargo den Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur auf seinem Betriebshof. Contargo baut nach eigenen Angaben derzeit das größte private Ladenetz für schwere E-Lkw in Deutschland auf, mit 90 Ladepunkten an 18 Standorten. Remondis wird das Erprobungsfahrzeug bei Köln im Rahmen des Projekts „Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ (HoLa) einsetzen. Ziel von HoLa ist der Aufbau, Betrieb und die wissenschaftliche Begleitung einer Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den batterieelektrischen Fernverkehr. Am Projekt sind neben Daimler Truck weitere Konsortialpartner aus Industrie und Forschung beteiligt.

Das Testfahrzeug für Remondis wird vor allem für den Transport von recycelten Rohstoffen eingesetzt und ist mit einem eigens für die Erprobung produzierten Auflieger der Firma Kögel ausgestattet. Mercedes-Benz Trucks plant weitere Kundenerprobungsfahrzeuge sukzessive an Kunden mit unterschiedlichen Anwendungsfällen zu übergeben.

„Die Erprobung von E-Lkw bei Kunden vor dem Produktionsstart hat sich sehr bewährt. So setzen wir auch beim eActros 600 auf Praxistests. Wir freuen uns sehr, dass Contargo und Remondis als erste Kunden den eActros 600 im Realbetrieb testen werden", erklärt Stina Fagerman, Leiterin Marketing, Vertrieb und Services bei Mercedes-Benz Trucks.

 

Michael Starke, Geschäftsführer Rhenus Trucking GmbH & Co. KG, beteuert, man wolle die Dekarbonisierung wirklich konsequent umsetzen und erprobe mit Mercedes-Benz Trucks schon immer unterschiedliche Innovationen. Es sei logisch, auch bei diesem Fahrzeug dabei zu sein. Zudem habe man vergangenes Jahr 20 dieser Fahrzeuge verbindlich bestellt, was E-Touren in der Containerhinterlandlogistik sowie im nationalen Fernverkehr erleichtern soll.

„820 Kilometer am Tag – dafür setzen wir den eActros 600 jetzt in einem Shuttle-Service im Zweischichtbetrieb ein. Dank unserer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur ist das eine ideale Anwendung für den Einsatz dieses Fahrzeugs", meint Andreas Roer, Geschäftsführer Contargo Wörth-Karlsruhe GmbH.

Für Sascha Hähnke, Geschäftsführer Remondis Sustainable Services GmbH sei Nachhaltigkeit gelebter Alltag. Man habe über die letzten Jahre bereits viele wertvolle Erfahrungen mit E-Lkw sammeln können und es stand außer Frage, als erstes Unternehmen an der Kundenerprobung des eActros 600 teilzunehmen.

"Gerade in der Kreislaufwirtschaft, in der Remondis weltweit tätig ist, beginnt alles mit der Logistik. Wir freuen uns, mit dem E-Lkw hier einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität gehen zu können", meinte Hähnke.

Remondis setzt auf Trailer von Kögel

Der dabei kombinierte Kögel Cargo ist das Flaggschiff der Trailerbaureihen von Kögel und zugleich der meistverkaufte Auflieger des Herstellers aus Burtenbach. Er soll mit hohem Individualisierungsgrad, Zuverlässigkeit und hoher Nutzlast zur Gesamtnachhaltigkeit des Projekts beitragen.

„Das konsequente einer Nachhaltigkeitsstrategie bei Remondis hat uns imponiert“, so Christian Renners, Geschäftsführer der Kögel Trailer GmbH. „Als ein führender Trailerhersteller sehen wir uns ebenso verpflichtet, nachhaltig zu handeln. Das Konzept der Nachhaltigkeit bei Kögel schließt aber neben der Umwelt auch Kunden, Mitarbeitende und Partnerschaften mit ein“

Der Mercedes-Benz eActros 600 in der Serie

Die Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des E-Lkw von 500 Kilometern ohne Zwischenladen. So wird der E-Lkw deutlich über 1.000 Kilometer am Tag zurücklegen können, verspricht der Anbieter. Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen - selbst ohne Megawattladen - soll das ermöglichen. Der Lkw wird neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch das Megawattladen (MCS) schaffen, wofür eine Vorrüstung bestellbar ist. Dann können die Akkus in ca. 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden.

Optisch zeichnet sich der E-Lkw durch ein laut Hersteller "puristisches Design mit klaren Linien und einer aerodynamischen Form" aus. Bei der Profitabilität für Flottenbetreiber soll der Elektro-Truck neue Maßstäbe setzen, womit er langfristig die Mehrheit der Diesel-Lkw im wichtigen Fernverkehrs-Segment ablösen kann. Kern des Konzepts  der Schwaben für den batterieelektrischen Fernverkehr ist, Kunden eine gesamtheitliche Transportlösung aus Fahrzeugtechnologie, Beratung, Ladeinfrastruktur und Services zu bieten. Der Start der Serienproduktion ist für Ende 2024 vorgesehen. Das Modell wird von Anfang an als Sattelzugmaschine sowie als Pritschenfahrgestell-Variante produziert, was zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten im vollelektrischen Transport erlaubt. Derzeit entsteht eine Flotte von rund fünfzig Prototypen, von denen einige Fahrzeuge in einem nächsten Schritt auch zu ersten Kunden in die Praxiserprobung gehen sollen.

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