Vor dem Hintergrund einer Gewinnwarnung der Lkw-Sparte des Konzerns hat Daimler-Trucks-Chef Wolfgang Bernhard den konsequenten Ausbau einer Plattformstrategie zur Senkung der Kosten angekündigt. Dadurch soll etwa die Arbeitszeit für ein Lkw-Modell um 25 Prozent sinken. Bisher praktiziert Daimler bereits Plattformen für Antriebskomponenten für mittelschwere und schwere Motoren sowie automatisierte Getriebe. Nach dem Vorbild anderer Konzerne aus dem Pkw-Bereich führt Daimler Trucks nun auch markenübergreifende Plattformen für andere Modulgruppen des Lkw ein. Man woll damit vorhandene Synergiepotentiale nutzen, heißt es zur Begründung. Dazu gehören eine einheitliche Elektrik/Elektronik-Architektur, der Rahmen und die Kabine. Auch eine einheitliche Instrumentenhardware soll beim Sparen helfen, die Optik aber je nach Marke originär bleiben. "Gemeinsam entwickelt und eingekauft wird überall dort, wo sich für Kunden- und Markendifferenzierung keine Auswirkungen ergeben", erklärt der Hersteller in einer Pressemitteilung.
Hintergrund der Maßnahmen ist eine bereits im Mai ausgegebene Gewinnwarnung der Trucksparte, die die angekündigten Ziele durch einen schwächer werdenden nordamerikanischen sowie einen kriselnden südamerikanischen Markt offenbar nicht erreichen kann. In Europa wachse der Markt zwar weiter, allerdings gebe es dort einen sehr aggressiven Preiswettbewerb, beklagte der Hersteller. Auch die Umsatzrendite, für die Daimler in der Sparte bis 2020 acht Prozent anpeilt, werde sinken, sagte Bernhard nach einem Bericht der DPA.Im vergangenen Jahr lag der Anteil vom Ebit am Umsatz im laufenden Geschäftbei 7,3 Prozent.
Trotz der Sparmaßnahmen weiter vorantreiben will die Trucksparte die Themen "innovativer Techologien". "Wir haben den Lkw erfunden – und wir wollen auch seine Zukunft gestalten. Deshalb gehen wir bei effizienten Antrieben genauso voran wie beim vernetzten und autonomen Fahren", reklamierte Bernhard. Zu alternativen Antriebsformen im Truck-Bereich sagte Bernhard nichts explizites.
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