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Depot-Charging mit Photovoltaik und Zwischenspeicher: Intelligente Energielösungen für E-Flotten

Nachhaltigkeitsvorgaben und speziell die Versorgung mit grünem Strom gewinnen in der Logistik an Bedeutung: Mit der Kombination aus PV-Anlagen und Batteriespeichern können Logistikimmobilien nicht nur nachhaltig betrieben, sondern auch als Energiequelle für E-Fahrzeugflotten genutzt werden. Bis zur Inbetriebnahme gilt es jedoch, verschiedene Herausforderungen zu meistern.

Ein Beitrag von Georg Brenninkmeijer, Managing Director Sunrock Germany.

Die Kombination aus PV-Anlage und Batteriespeicher (Bild) erlaubt eine höhere Abnahme von lokal erzeugtem Strom – eine günstigere und nachhaltigere Alternative zu Netzstrom. | Bild: Sunrock
Die Kombination aus PV-Anlage und Batteriespeicher (Bild) erlaubt eine höhere Abnahme von lokal erzeugtem Strom – eine günstigere und nachhaltigere Alternative zu Netzstrom. | Bild: Sunrock
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Die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks sowie eine nachhaltige Energieversorgung gewinnen in vielen Wirtschaftsbereichen an Bedeutung, dazu zählt auch die Logistik. Regulatorische und wirtschaftliche Treiber sorgen dafür, dass Unternehmen konkrete Maßnahmen zur Dekarbonisierung umsetzen müssen, um ESG-Vorgaben zu erfüllen und sich zukunftsfest aufzustellen. Dabei auf sauberen und lokal produzierten Strom zu setzen, bietet auch finanzielle Vorteile und verringert die Abhängigkeit von volatilen Energiepreisen sowie fossilen Brennstoffen.

Installation von PV-Anlagen – Anforderungen meistern

Eine großflächige PV-Anlage auf dem Dach kann diesen Anforderungen Rechnung tragen, indem sie vor Ort grünen Strom produziert, der einen wesentlichen Teil des Energiebedarfs der Immobilie im Betrieb deckt. Von der Prüfung der Statik bis hin zur erfolgreichen Bewilligung der Netzanfrage durch den Netzbetreiber umfasst der Prozess der Installation einer PV-Anlage jedoch zahlreiche Aspekte. Zu diesen zählt etwa die Untersuchung des Daches im Hinblick auf Belastbarkeit und verbleibende Lebensdauer.

Parallel dazu wird die technische Infrastruktur des Gebäudes geprüft, um festzustellen, welche Anpassungen erforderlich sind, damit die erzeugte Solarenergie effizient genutzt werden kann: Um die zum Teil hohe Netzeinspeisung zu ermöglichen, ist beispielsweise oftmals ein leistungsstärkerer Transformator notwendig. Im Rahmen dieser Ertüchtigungsmaßnahmen lassen sich auch die Voraussetzungen für eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge schaffen, um diese mit sauberem Strom zu laden.

Sind diese (und weitere) Schritte erfolgreich gemeistert, bleibt eine zentrale Herausforderung bestehen: Die Zeiten der Energieerzeugung durch eine PV-Anlage stimmen nicht immer mit dem Verbrauchsverhalten des Nutzers überein. Ein typisches Szenario hierfür ist der Betrieb spät abends oder nachts, zum Beispiel im Schichtbetrieb, bei dem die PV-Anlage keinen Strom liefert.

Innovative Batteriespeicherlösungen bieten hierfür einen Lösungsansatz. Mit ihnen lässt sich überschüssige Solarenergie vorhalten und genau dann nutzen, wenn es keine Sonneneinstrahlung gibt oder diese nicht ausreicht, um den eigenen Energiebedarf zu decken. So wird der lokal erzeugte Solarstrom flexibel und bedarfsgerecht verfügbar – das macht die eigene Energieversorgung unabhängiger und effizienter.

Ein Blick nach Dorsten, Nordrhein-Westfalen, zeigt, wie das praktisch funktioniert: Dort wurde das von Delta Development als nachhaltiges Flagschiffprojekt entwickelte „Positive Footprint Warehouse“ von Sunrock, niederländischer Anbieter von Solarstromlösungen, zuerst mit einer PV-Anlage und in der Folge mit einem Battery Energy Storage System (BESS) mit einer Kapazität von 1.000 kWh ausgestattet.

Vor dem Go-Live des BESS entwickelte das Unternehmen u. a. ein Messkonzept, das das Zusammenspiel von PV-Anlage und Batteriesystem abbildet und vom Netzbetreiber auf EEG-Konformität geprüft wurde. Außerdem prüfte Sunrock Standortanforderungen und Infrastruktur und führte Testläufe des Systems zur Stabilitätssicherung durch.

Die Kombination von PV-Anlage und Batteriespeicher macht eine kontinuierliche Versorgung mit Solarstrom möglich. Überschüssige Energie, die tagsüber von der PV-Anlage produziert wird, speichert das BESS und stellt sie bei Bedarf zur Verfügung, etwa für das Laden von E-Fahrzeugflotten. Das System kombiniert Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit einem intelligenten Energiemanagementsystem (EMS), das Algorithmen und maschinelles Lernen nutzt.

E-Charging mit BESS

Verbunden mit E-Ladestationen, unterstützt das EMS dynamisches Laden, abgestimmt auf Energiebedarf, Verfügbarkeit und Marktpreise. So wird PV-Strom optimal genutzt, etwa durch gezielte Ladevorgänge zur Mittagszeit – selbst in sonnenarmen Monaten.

Solarstromlösungen bieten zudem eine Antwort auf die begrenzte Netzanschlussleistung neuer Logistikgebäude, indem sie eine Schnellladeinfrastruktur mit voller Leistung ermöglichen und die Zukunftssicherheit des Standorts stärken.

Die Kombination aus PV-Anlage und BESS erlaubt darüber hinaus eine höhere Abnahme von lokal erzeugtem Strom – eine günstigere und nachhaltigere Alternative zu Netzstrom. Sunrock übernimmt dabei die Investition sowie die Errichtung, Wartung, Inspektion und Fernüberwachung von PV-Anlage und Batteriespeicher. Etwaige Störungen der Komponenten, die auch Eigentum des Unternehmens bleiben, können so schnell erkannt und behoben werden.

Auf dem Sunrock-Heimatmarkt Niederlande können Netzbetreiber oftmals keinen zusätzlichen Strom liefern, obwohl dieser an den Unternehmensstandorten benötigt wird. Batteriespeicherlösungen bieten hier einen vielversprechenden Ansatz. Bei einer Immobilie mit bereits installierten Solarmodulen entwickelt Sunrock aktuell ein BESS in Kombination mit EV-Ladestationen. Das EMS sorgt dafür, dass der erzeugte Strom effizient vor Ort genutzt wird, ohne zusätzliche Netzkapazitäten zu beanspruchen. So wird die Abhängigkeit von überlasteten Netzen reduziert und eine nachhaltige wie zukunftsfähige Energieversorgung sichergestellt. Auch in Deutschland werden derzeit weitere Batteriespeicherlösungen entwickelt.

Der Autor

Georg Brenninkmeijer ist Managing Director von Sunrock Germany. Das Unternehmen wurde 2012 in den Niederlanden gegründet und entwickelt seit 2017 Solardachanlagen. Seit 2021 ist Sunrock in Deutschland aktiv.

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