Der deutsche Zoll stellt seine IT-Systeme um: Was Unternehmen jetzt beachten müssen

Das IT-System ATLAS (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zollabwicklungssystem) automatisiert Abfertigung und Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs in Deutschland. Nun sollten sich die Unternehmen wegen eines Release-Wechsels auf eine Reihe von Änderungen vorbereiten.
Bevor die Container das Land verlassen dürfen, muss die Zollanmeldung stehen: Ein neuer ATLAS-Rease wirft nun seine Schatten voraus. | Foto: Fotolia/Jan Becke
Bevor die Container das Land verlassen dürfen, muss die Zollanmeldung stehen: Ein neuer ATLAS-Rease wirft nun seine Schatten voraus. | Foto: Fotolia/Jan Becke
Tobias Schweikl

Es ist ein Thema, das die Außenwirtschaftsabteilungen der Unternehmen mit schöner Regelmäßigkeit beschäftigt: Änderungen des Automatisierten Tarif- und Lokalen Zollabwicklungssystems (ATLAS). Diese so genannten ATLAS-Releases nimmt der Zoll etwa alle zwei Jahre vor. Aktuell werfen die Releases 2.3 (Ausfuhr) und 8.6 (Einfuhr, NCTS, SumA und Zollager) ihre Schatten voraus. Zwei Änderungen sind hier beispielsweise:
Anschreibemitteilungen bei ATLAS 8.6

Unternehmen konnten Anschreibemitteilungen (AZen) bisher auch dann übermitteln, wenn die Zollstelle geschlossen war. Güter konnten auch während dieser Zeit überlassen werden, da der Zoll die Wartefrist bei AZen nicht stoppte. Ab ATLAS 8.6 ändert der Zoll diese Regelung und stoppt Wartezeiten solange Zollstellen geschlossen sind.

Empfänger von Nachforschungsersuchen bei ATLAS 2.3

Ein direkter Vertreter kann nun in einer Ausfuhranmeldung angeben, ob der Zoll ein eventuelles Nachforschungsersuchen (E_EXP_FUP) an ihn selbst oder alternativ an den Anmelder senden soll. Soll der Anmelder das Nachforschungsersuchen erhalten, muss für diesen eine Kommunikationsadresse für die Nachrichtengruppe „EXP“ in den Teilnehmer-Stammdaten von ATLAS hinterlegt sein.
Der Zoll hat seine Systeme intern bereits umgestellt. Auf die Import- und Exportabwicklung sowie die ATLAS-Meldungen der Unternehmen hat dies bis zum Ende einer weichen Migration im Frühjahr 2016 zunächst keine Auswirkung. Dennoch raten die Fachleute des Softwareunternehmens AEB Außenwirtschaftsverantwortlichen, sich schon jetzt auf die Umstellung vorzubereiten und zu prüfen, inwieweit betriebswirtschaftliche Prozesse ihrer Unternehmen von den Änderungen betroffen sind.
Damit sich Verantwortliche einen Überblich verschaffen können, fasst das neue AEB-White Paper „ATLAS-Releasewechsel erfolgreich meistern“ die wichtigsten Änderungen der Releases 2.3 und 8.6 zusammen. Darüber hinaus gibt es Tipps für einen erfolgreichen Releasewechsel.

Das White Paper kann kostenlos heruntergeladen werden.