Deutsche Post DHL: Chancen der Rückwärtslogistik nutzen

Konzern stellt nachhaltiges Logistikmodell vor, das durch Warenkreislauf den Rohstoff- und Energieverbrauch senken soll. Schlüsselfaktor Rückwärtslogistik.
Rückwärts nach vorn: Die Deutsche Post DHL sieht großes Potenzial in der besseren Erschließung der Rückwärtslogistik und hat dafür ein Anwendermodell entwickelt. | Foto: Deutsche Post DHL
Rückwärts nach vorn: Die Deutsche Post DHL sieht großes Potenzial in der besseren Erschließung der Rückwärtslogistik und hat dafür ein Anwendermodell entwickelt. | Foto: Deutsche Post DHL
Johannes Reichel

Die Deutsche Post DHL Group hat gemeinsam mit der Cranfield University und der "Circular Economy 100"-Initiative der Ellen MacArthur Foundation ein neues Logistikmodell entwickelt, das helfen soll, den Weg für die Kreislaufwirtschaft zu ebnen. In einer im April veröffentlichten Studie mit dem Titel Waste not, want not. Capturing the value of the circular economy through reverse logistics ("Keine Verschwendung - Durch Rückwärtslogistik das Potenzial der Kreislaufwirtschaft erschließen") stellen die Partner das sogenannte "Reverse Logistics Maturity"-Modell vor. Das praxisorientierte Instrument solle Unternehmen helfen, die Rückwärtslogistikprozesse für ihre Produkte effektiv zu erfassen und kontinuierlich zu verbessern, skizzieren die beteiligten Partner.

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, den Rohstoff- und Energieverbrauch zu senken und durch den Warenkreislauf für nachhaltigere, regenerative Produktions- und Konsummuster zu sorgen. Die Rückwärtslogistik spielt dabei für die Entwickler eine wichtige Rolle, da sie den Rücktransport von Produkten und Komponenten für die Reparatur, das Recycling, die Weiterverteilung oder die Entnahme und Aufbereitung von organischen Materialien mit Nutzwert ermöglicht.

"Das 'Reverse Logistics Maturity'-Modell ist ein wertvolles Instrument für jedes Unternehmen, das sich für eine bewusste Integration der Kreislaufwirtschaft in die eigene Lieferkette entscheidet", erklärte Christof Ehrhart, Leiter Konzernkommunikation & Unternehmensverantwortung, Deutsche Post DHL Group. Zugleich ermögliche es neue Geschäftschancen für Logistikunternehmen, die ihre Dienstleistungen und Geschäftsansätze anpassen und erweitern, um die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Das wiederum schaffe Mehrwert für Unternehmen und die Umwelt.

"Für die Steuerung des Rücktransports und der Wiederverwertung von Produkten ist ein fundiertes Verständnis der Rückwärtslogistik unverzichtbar", sagt Professor Simon Pollard, Pro-Vice-Chancellor "Water, Energy & Environment" an der Cranfield University.