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Deutsche Post plädiert für CO2-Paketlabel

Ähnlich dem Nutri-Score bei Lebensmitteln soll beim Versand von Paketen für Verbraucher sichtbar werden, wie umweltfreundlich der Transport passiert. SPD-Politiker unterstützt den Vorschlag, FDP ist skeptisch. Auch Hermes lehnt den Vorstoß ab, der die Post mit ihren 23.000 Elektro-Vans klar favorisieren würde.

Schon lang und breit unter Strom: Nach dem Verkauf der Tochter StreetScooter schloss die Deutsche Post jüngst eine Entwicklungszusammenarbeit mit Ford, die die weit vorangeschrittene Elekrifizierung weiter forcieren soll. | Foto: DPDHL
Schon lang und breit unter Strom: Nach dem Verkauf der Tochter StreetScooter schloss die Deutsche Post jüngst eine Entwicklungszusammenarbeit mit Ford, die die weit vorangeschrittene Elekrifizierung weiter forcieren soll. | Foto: DPDHL
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Johannes Reichel

Die Deutsche Post DHL hat vorgeschlagen, dass Paketdienstleister künftig den CO2-Ausstoß ihrer Sendungen angeben müssen. Eine derartige Vorschrift wäre sinnvoll, um Verbraucherinnen und Verbraucher den "CO2-Ausstoß ihrer Pakete transparent zu machen", erklärte der zuständige Leiter des Geschäftsbereichs Ole Nordhoff laut DPA. Dabei verwies er auf das Beispiel der Haltungsklassen beim Fleisch oder der Nährwertampel Nutri-Score, die den Gehalt von Zucker, Fett und Salz anzeigt, auf einer Skala von A bis E. "Etwas vergleichbares könnten wir uns gut in der Paketbranche vorstellen", erklärte Nordhoff weiter. 

Damit knüpft er an die Postgesetzreform an, die bis Ende des Jahres beschlossen werden soll. Ein Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums macht hier bisher nur vage Vorschläge, beim Thema CO2-Fußabdruck "Transparenz und Vergleichbarkeit für die Nutzerinnen und Nutzer" herzustellen. Die DPDHL sieht sich auf diesem Feld klar im Vorteil, weil der Bonner Konzern schon frühzeitig und im großen Stil in die Elektrifizierung des Fuhrparks investiert hat, mit entsprechenden Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck. Mit aktuell 23.000 E-Vans hat die Post auch bei weitem den größten Anteil lokal emissionsfreier Fahrzeuge, allen voran die Modelle der eigens gegründeten und mittlerweile wieder verkauften Tochter StreetScooter.

Zustimmung erhielt die Post für den Vorschlag aus Reihen der SPD-Fraktion im Bundestag: Der Münchner Abgeordnete Sebastian Roloff begrüßte eine solche Regelung. FDP-Vertreter Reinhard Houben äußerte dagegen Skepsis. Ablehnung kam vom Wettbewerb der Deutschen Post: Hermes lehne die geforderte Kennzeichnungspflicht als "nicht sinnvoll" ab, äußerte ein Sprecher gegenüber DPA.

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