DHL Trendreport: 3D-Druck birgt Potenziale für die Logistik

Möglichkeiten könnten Logistikstrategien grundlegend verändern. Keine Anwendung für Massenproduktion, aber individueller Produkte, etwa in der Ersatzteillogistik.
Additive Fertigung: Der Trend Report geht davon aus, dass der 3D-Druck die Massenproduktion nicht ersetzen, sondern um zusätzliche Produktionsmethoden ergänzen wird. | Grafik: DHL
Additive Fertigung: Der Trend Report geht davon aus, dass der 3D-Druck die Massenproduktion nicht ersetzen, sondern um zusätzliche Produktionsmethoden ergänzen wird. | Grafik: DHL
Redaktion (allg.)

Logistik und Produktion könnten durch den 3D-Druck näher zusammenkommen als je zuvor. So lautet eines der Kernergebnisse aus dem aktuellen DHL Trend Report „3D Printing and the Future of Supply Chains“ („3D-Druck und die Zukunft der Lieferketten“), den der Logistikdienstleister vor Kurzem veröffentlicht hat. DHL hat über mehrere Jahre eine Vielzahl verschiedener 3D-Drucker und -Techniken getestet und nun Anwendungsmöglichkeiten identifiziert, die industrielle Herstellung und Logistikstrategien grundlegend verändern könnten, wie der Logistikdienstleister mitteilte. Der Trend Report geht aber davon aus, dass der 3D-Druck die Massenproduktion nicht ersetzen, sondern sie um zusätzliche Produktionsmethoden ergänzen wird.


„Der DHL Trend Report ‚3D-Druck und die Zukunft der Lieferketten‘ sieht den 3D-Druck als eine Transformationstechnologie. Dabei handelt es sich nicht um eine Wundertechnik, die die Massenproduktion in Fabriken obsolet macht“, sagte Matthias Heutger, Senior Vice President DHL Customer Solutions & Innovation, anlässlich der Studienvorstellung. Das interessante Potenzial liegt Heutger zufolge „eher in der Fähigkeit, die Produktion von höchst komplexen und individuellen Produkten und Ersatzteilen zu vereinfachen.“ Laut Dr. Markus Kückelhaus, Vice President Innovation and Trend Research bei DHL Customer Solutions & Innovation, sollten, können oder werden nicht alle Produkte mit 3D-Druckern hergestellt werden. „Dennoch zeigen Unternehmen in den verschiedenen Schlüsselindustrien ein erhöhtes Interesse am Einsatz von 3D-Druckern. Mehr Möglichkeiten der kundenspezifischen Anpassung, weniger Abfall und mehr Produktion und Lieferung auf lokaler Ebene ist für sie ein Anreiz, 3D-Drucker zu nutzen.“ Bei DHL geht man davon aus, dass der „3D-Druck mittelfristig die größten Auswirkungen auf die Ersatzteillogistik und bei der Herstellung von kundenspezifischen Teilen haben wird”, sagte Kückelhaus.

Der Trend Report „3D-Druck und die Zukunft der Lieferketten’ zeigt Möglichkeiten für Unternehmen auf, sich mit Logistikanbietern zusammenzutun, die 3D-Druck anbieten. Dazu gehören auch Services wie „Ersatzteile auf Abruf“, ein Modell, das die Lagerkosten von Unternehmen laut DHL reduzieren würde, „End-of-Runway Services“ für die schnelle Produktion von zeitkritischen Teilen sowie „Product Postponement Services", um die Anpassungsoptionen zu erhöhen und gleichzeitig die Lieferzeit an den Kunden zu verkürzen. (mp)