„Die Politik hat die Systemrelevanz der Logistik verstanden“

Der Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) zeigt sich auf seinem Unternehmertag mit der Verkehrsinfrastrukturpolitik der Bundesregierung zufrieden.
DSLV-Vizepräsident Willem van der Schalk, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, DSLV-Präsident Mathias Krage, DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster (v.l.n.r.). | Foto: DSLV
DSLV-Vizepräsident Willem van der Schalk, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, DSLV-Präsident Mathias Krage, DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster (v.l.n.r.). | Foto: DSLV
Tobias Schweikl

Vor mehr als 300 Gästen beim Unternehmertag des Deutschen Speditions- und Logistikverbands fand DSLV-Präsident Mathias Krage lobende Worte für die Verkehrsinfrastrukturpolitik der Bundesregierung. Der von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt initiierte Investitionshochlauf spiegle den dringenden Finanzbedarf zur Sanierung der Verkehrswege wieder. „Die Politik scheint die Systemrelevanz der Logistik endlich verstanden zu haben“, befand Krage in Anwesenheit des Bundesverkehrsministers. Gleichzeitig mahnte er Reformen bei der Planungs- und Auftragsverwaltung an.
Mit der grundlegenden Orientierung am gesamtwirtschaftlichen Nutzen sowie mit der Zielkombination Erhalt und Engpassbeseitigung setze auch der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 bei einem jährlichen Investitionsvolumen in Höhe von 15 Milliarden Euro richtige Prioritäten, so der DSLV. Gleichzeitig warnt der DSLV aber vor einer überzogenen Umweltregulierung des Logistiksektors. „Selbstverständlich begrüßt die Spedition den Gedanken einer emissionsfreien Mobilität“, so Krage. „Die Spedition hat kein emotionales Verhältnis zu fossilen Kraftstoffen und ist technikneutral, wenn die wirtschaftlichen Parameter stimmen.“ Es sei aber dringend erforderlich, dass die Bundesregierung den Versorgungsauftrag des Verkehrssektors für Industrie, Handel und Gesellschaft bei der Neubewertung des Klimaschutzplans 2050 berücksichtigt. Spedition und Logistik seien bereit, ihren Beitrag zu leisten, eine dogmatische Durchsetzung von Klimaschutzzielen sei jedoch der falsche Weg.
Die Digitalisierung der Logistik wird die Agenda des DSLV in den nächsten Jahren prägen, zeigt sich Krage überzeugt. Je nach Teilmarkt sei die digitale Durchdringung in Speditionen bereits hoch. Die Digitalisierung verändere aber auch Märkte und es gruppierten sich Marktteilnehmer neu. Seriöse Prognosen über die weitere Entwicklung ließen sich deshalb heute nicht abgeben. Als noch ungeklärt nennt der DSLV Fragen zur IT-Sicherheit, zu Eigentumsrechten an Daten in einer Cloud oder zu Arbeitnehmerrechten in einer digitalen Arbeitsumgebung.