Digitalisierung: Volkswagen startet Pilotprojekt in der Logistik

Smart Watches, Tablet-Computer und RFID-Armbänder werden in der Praxis getestet.
Smarte Logistik: VW startet ein Pilotprojekt mit neuen Technologien in der Lagerhaltung, unter anderem kommen Smart Watches zum Einsatz. | Foto: VW
Smarte Logistik: VW startet ein Pilotprojekt mit neuen Technologien in der Lagerhaltung, unter anderem kommen Smart Watches zum Einsatz. | Foto: VW
Johannes Reichel

Der Autobauer Volkswagen AG will seine Prozesse effizienter gestalten. Deshalb führt die Logistik im Werk Wolfsburg aktuell ein vierwöchiges Pilotprojekt zum Einsatz von Smart Watches, Tablet-Computern und RFID-Armbändern in der Kommissionierung sowie für Gabelstapler und Zugmaschinen durch. Werklogistik und Volkswagen Konzern IT haben dafür eine eigene spezifische App entwickelt, teilte der Autobauer am 23. Februar 2016 mit. Reinhard De Vries, Leiter Werklogistik Wolfsburg, sagte: „Um unsere Produktivität weiter zu steigern, setzen wir verstärkt auf Digitalisierung, wie dem Einsatz von 3D-Datenbrillen, Smart Watches und RFID-Systemen zeigt."

Als Smart Watch setzt VW nach eigenen Angaben das Modell „Ennox Enjoy Life" ein. Die Uhr verfügt über eine Kamera, mit der Barcodes gescannt werden können. Über WLAN erhält der Mitarbeiter die Daten über die angeforderten Komponenten vom Server direkt auf das Display der Uhr. Dort werden alle notwendigen Informationen, wie beispielsweise der Entnahmeplatz oder die Teilenummer eingeblendet. Das Pilotprojekt wird im sogenannten „dynamischen Lager" durchgeführt, in dem Material und Großladungsträger keine festen Stellplätze haben, sondern nach dem first-in-first-out Prinzip, gelagert werden.

Das zweite Pilotprojekt wird mit RFID-Armbändern durchgeführt. Volkswagen setzt dieses Sender-Empfänger-System bereits seit 2009 in der Materiallogistik ein und überträgt das Prinzip jetzt auf die Materialkommissionierung. Beim Griff in den Materialbehälter wird dem Mitarbeiter per Ton signalisiert, dass er das passende Teil entnommen hat und es über Funk registriert wurde. Ein Doppel-Ton ertönt bei der Entnahme von falschen Teilen. Die Vorteile dieses RFID-Systems sind laut VW die hohe Flexibilität und ein schneller sowie sicherer Prozess. Tablet-PC: weitere Pilotprojekte Bewährt habe sich bereits der Einsatz von Tablet-Computern: 30 Kommissionierwagen und 60 Gabelstapler sind inzwischen mit den mobilen Datengeräten ausgestattet. Neben Erfassung von Komponenten und Aufträgen gibt ein Navigationssystem, oder das dynamische Routing, zudem eine bessere Orientierung in den Hallen. Parallel werden Pilotprojekte für den Einsatz von Tablet-Computern in der Logistik an den Standorten Braunschweig, Kassel und Emden vorbereitet. nbr