DSV testet E-Auflieger von Trailer Dynamics und halbiert Verbrauch
Der Logistikdienstleister DSV hat in Deutschland erstmals einen eTrailer getestet. Je nach Einsatz lassen sich mit dem neuartigen Aufliegersystem durchschnittlich 40 Prozent Kraftstoff einsparen, teilt der Hersteller Trailer Dynamics mit.
Dass der Einsatz von eTrailern das Potenzial hat, einen signifikanten Beitrag zur langfristigen Reduktion der CO2-Emissionen im Landverkehr zu leisten, hatte auch DSV bei einer Testfahrt Anfang August verifiziert.
eTrailer im direkten Vergleich mit konventionellem Trailer
Um die Dekarbonisierung des Landverkehrs voranzutreiben, war DSV Road für einen Tag mit einem eTrailer des Herstellers Trailer Dynamics unterwegs. Wie der Logistikdienstleister berichtet, wurde der Kraftstoffverbrauch auf einer Strecke von 360 Kilometern unter realen Bedingungen gemessen. Der eTrailer musste sich dabei dem direkten Vergleich mit einem konventionellen Trailer stellen - beide mit elf Tonnen Nutzlast.
Auf der Strecke von Krefeld nach Westerkappeln und zurück wurde alle zehn Kilometer der Verbrauch gemessen. Das Ergebnis nach der Testfahrt: 48,24 Prozent Dieselersparnis für die Sattelzugmaschine in Kombination mit dem eTrailer. Bei Verwendung von Ökostrom entspricht dies einer Einsparung von 100 Kilogramm CO2, rechnet DSV vor.
Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz
Das Eschweiler Unternehmen Trailer Dynamics ist überzeugt, mit dem eTrailer einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten zu können. Intelligente eTrailer-Technologien würden die Emissionen der Diesel-Zugmaschine deutlich reduzieren, teilt der Hersteller auf seiner Internetseite mit.
Die Idee des eTrailer ist es, einen Sattelanhänger mit einem elektrischen Antriebsstrang auszustatten. Dieser schiebt nicht, sondern unterstützt die Zugmaschine bei unterschiedlichen Topographien und Fahrmodi wie Anfahren, Beschleunigen und Bremsen. Dadurch soll der Kraftstoffverbrauch von Diesel-Lkw-Transporten gesenkt und die Reichweite von batterieelektrischen Sattelzugmaschinen deutlich erhöht werden.
Vielversprechende Testergebnisse
Peter Fog-Petersen, Geschäftsführer der DSV Road, der den Test Anfang August begleitete, ist überzeugt, dass auch der Straßengüterverkehr seinen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase leisten muss.
„Rund zehn Prozent der energiebedingten Treibhausgase werden im weltweiten Straßenverkehr durch Lkw verursacht“, rechnet Fog-Petersen vor. „Als globaler Transport- und Logistikdienstleister sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und möchten keine Chance verpassen, durch neue Technologien, wie dem eTrailer, Emissionen zu reduzieren.“
Zwei Wochen Test - dann wird es sich zeigen
Und Flemming Steiness, Senior Director ‚Global Equipment Services‘ bei der DSV Road Holding NV, ergänzt:
„Die Ergebnisse des Tests sind absolut vielversprechend. Im nächsten Schritt freuen wir uns, die Technik zwei Wochen lang zu erproben. Diese Phase des Projektes wird nach der europäischen Zulassung mit einem eTrailer von Trailer Dynamics bei DSV stattfinden. Dabei können wir nicht nur die CO2-Einsparungen über einen längeren Zeitraum testen, sondern auch Praxiserfahrungen im Handling mit eTrailern sammeln.“
Auch Abdullah Jaber, CEO von Trailer Dynamics, zeigt sich zufrieden mit der Testfahrt:
„Die Ergebnisse, die funktional sichere Echtzeitsteuerung des eTrailers sowie die erfolgreiche Verifikation der digitalen Performance-Simulationsmodelle von Trailer Dynamics in Kombination mit unserem eTrailer im realen Feldtest gemeinsam mit DSV bestätigen den hohen Entwicklungsstand der Hard- und Softwarekomponenten des eTrailers.“
Klimaschutz schon länger im Fokus
DSV hat den Klimaschutz bereits vor einiger Zeit in den Fokus gerückt. 2021 führte das dänische Unternehmen den Service DSV Green Logistics ein. Dabei handelt es sich um ein ambitioniertes Paket grüner Lösungen, das vom CO2-Reporting und der strategischen Optimierung der Lieferkette bis hin zum Emissionsausgleich und nachhaltigen Kraftstoffangeboten reicht. Jede Lösung zielt darauf ab, die Emissionen der Kunden von DSV sowie die Scope-3-Emissionen von DSV bei Transporten im Auftrag Dritter zu reduzieren.
Das Logistikunternehmen hat sich verpflichtet, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Darüber hinaus hat es sich kurzfristige Nachhaltigkeitsziele bis 2030 gesetzt. Dazu gehören die Reduzierung der direkten eigenen Emissionen und der zugekauften Energieträger um 50 Prozent sowie die Reduzierung der indirekten Emissionen aus der Wertschöpfungskette um 30 Prozent.
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