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Ecooltec TM182: Tesco setzt auf Transportkälteanlage mit natürlichem Kältemittel

Der britische Lebensmittelhändler Tesco nutzt im Verteilerverkehr Kühlfahrzeuge mit Multitemp-Aufbauten. Die Kühlanlagen werden mit einem nachhaltigen und natürlichen Kältemittel betrieben.

Marktstart in England: Ecooltec hat die ersten Fahrzeuge mit der Transportkälteanlage TM182 an Tesco übergeben. | Bild: Ecooltec
Marktstart in England: Ecooltec hat die ersten Fahrzeuge mit der Transportkälteanlage TM182 an Tesco übergeben. | Bild: Ecooltec
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Tobias Schweikl

Der britische Fahrzeugbauer Gray & Adams und der Kühaggregat-Spezialist Ecooltec haben gemeinsam einen Kühlaufbau mit der Transportkälteanlage „ECOOLTEC TM182“ entwickelt. Die rein elektrisch betriebene Ecooltec-Anlage erzeugt Kälte ausschließlich mit nachhaltigen bzw. natürlichen Kältemitteln. Das System stößt lokal nahezu kein CO2 oder Gase mit hohem Treibhausgaspotenzial aus. Laut Herstelle komme man bei gleicher Kälteleistung sogar mit 60 bis 80 Prozent weniger Energie aus als eine herkömmliche dieselbetriebene Anlage.

Als erstes Unternehmen in UK setzt der Einzelhändler Tesco die Technologie ein. Der Einzelhändler nutzt ab sofort zwei entsprechend ausgestattete 18-Tonner zwischen einem Lager in Peterborough und den umliegenden Filialen von Tesco.

„Umweltfreundliche Transportkälte wird für die Dekarbonisierung unserer Flotte und unser Ziel, bis zum Jahr 2035 kein CO2 mehr auszustoßen, eine wichtige Rolle spielen“, so Cliff Smith, Fleet Engineering Manager bei Tesco.

Mit den beiden neuen Fahrzeugen von Gray & Adams und Ecooltec, den weiteren elektrisch angetriebenen Lkw und Lieferwagen sowie solarbetriebenen Kühlmaschinen trage man dazu bei, die Emissionen im Straßenverkehr zu verringern.

„Tesco ist einer unserer wichtigsten Key-Account-Kunden, daher freuen wir uns sehr, dass wir das Unternehmen einmal mehr bei der Verringerung des CO2-Fußabdrucks der Lieferflotte unterstützen können“, sagt Ryan Mazgaj, Verkaufsleiter bei Gray & Adams.

„Dass sich eine international bedeutende Einzelhandelsunternehmensgruppe wie Tesco für die Ecooltec-Technologie entschieden hat, ist ein großer Vertrauensbeweis für uns. Mit Gray & Adams hat Ecooltec einen perfekten Aufbaupartner in England gefunden, der das nötige Know-how besitzt und offen für Innovationen ist“, ergänzt Ecooltec-CEO Henning Altebäumer.

Multitemp-Koffer mit variabler Trennwand

Zum Einsatz kommt bei Tesco ein Multitemp-Kofferaufbau mit einer variabel positionierbaren Trennwand. Diese ermöglicht es, zwei Abteile für den gleichzeitigen Tiefkühl- und Frischdienstbetrieb bedarfsgerecht einzurichten. Im Inneren des Kühlkoffers verteilen der Ecooltec-Einzelverdampfer 1221 im vorderen Abteil sowie der Doppelverdampfer 1312 in der zweiten Kammer die Kaltluft.

Die elektrische Energie für den Antrieb der TM182 erzeugt der Ecooltec-Generator G30, der mit dem Lkw-Motor verbunden ist. Auf dem Betriebshof kann die Transportkälteanlage auch über ein landgebundenes Kabel versorgt werden.

Natürliche Kältemittel

Um Kälte zu erzeugen, werden die natürlichen Kältemittel CO2 (R744) und Propen (R1270) verwendet. Diese besitzen laut Ecooltec ein „vernachlässigbar niedriges“ Treibhausgaspotenzial, anders als die in der Transportkälte aktuell überwiegend verwendeten fluorierten Kältemittel (Fluorkohlenwasserstoffe) R452A und R410A. Deren GWP100-Werte (Global Warming Potential berechnet auf einen Zeitraum von 100 Jahren) liege bei zirka 2.000.

Da die derzeitigen Transportkältesysteme nicht über einen vollständig hermetischen Kältemittelkreislauf verfügen, entweicht das Kältemittel mit der Zeit. Studien zufolge liege die Leckage-Rate solcher Systeme bei bis zu 30 Prozent pro Jahr, so Ecooltec. Die Gesamtkältemittelmenge in typischen Systemen für schwere Nutzfahrzeuge beträgt je nach Spezifikation bis zu 14 Kilogramm. In diesem Fall würden also durchschnittlich etwa 4,2 Kilogramm F-Gase pro Fahrzeug und pro Jahr in die Atmosphäre freigesetzt. Je nach Kältemittel entspricht dies einem CO2-Äquivalent von rund neun Tonnen pro Jahr und pro Gerät.

Entweicht dagegen ein Kilogramm des natürlichen Kältemittels Propen, so gelangt entsprechend der jüngsten Revision der F-Gas-Verordnung (EU) 2024/573 nur etwa ein Kilogramm CO2-Äquivalent in die Umwelt.

Zudem gehören die Zerfallsprodukte von Fluorkohlenwasserstoff-basierten Kältemitteln zu den sogenannten Ewigkeitschemikalien. Wenn sie in die Atmosphäre gelangen, bildeten sie laut Ecooltec umweltschädliche Stoffe wie Trifluoressigsäure (TFA) und Perfluoralkoxy-Polymere (PFAS).

Durch den rein elektrischen, lokal nahezu emissions- und CO2-freien Antrieb erzeugt die Anlage zudem keine lokalen Schadstoff- und CO2-Emissionen im Batteriebetrieb und bis zu 98 Prozent weniger Emissionen gegenüber dieselbetriebenen Kälteanlagen, wenn sie über den hauseigenen Generator mit Strom versorgt wird.

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