Elektrifizierte letzte Meile: Carit Automotive bringt den Hopon Long

Nach dem Classic kommt nun die Langversion von Carits vollelektrischem Plattformwagen Hopon. Der Neue hat Stellfläche für zwei Europaletten und rund zwei Kubikmeter Raum.

Nach dem Hopon Classic hat Carit Automotive ihr vollelektrisches Zustellfahrzeug nun auch als Lang-Version Hopon Long auf den Markt gebracht. (Foto: Carit Automotive)
Nach dem Hopon Classic hat Carit Automotive ihr vollelektrisches Zustellfahrzeug nun auch als Lang-Version Hopon Long auf den Markt gebracht. (Foto: Carit Automotive)
Tobias Schweikl
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Mit dem Hopon Long präsentiert Carit Automotive ein weiteres Elektroleichtfahrzeug für die letzte Meile. Es soll das im Sommer vorgestellte Modell Hopon um eine Langversion ergänzen. Auf der Ladefläche des Transportfahrzeugs finden zwei Standard-Europaletten mit rund zwei Kubikmetern Stauraum Platz.

Bei der Konzeption seiner Zustellfahrzeuge hat sich Carit statt für ein Cargobike für ein TÜV-geprüftes Elektroleichtfahrzeug mit EU-Typengenehmigung entschieden. Dieses sei speziell für Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) entwickelt worden, so eine Pressemeldung, und transportiere bis zu 250 Kilogramm schwere Lasten bis zu 100 Kilometer weit. Der Hersteller beschreibt das Hopon Long als besonders wendig – trotz seiner Länge von etwas über drei Metern.

Den Einlassungen von Carit-Geschäftsführer Andreas Knappheide zufolge war die die Konzeption des Zustellfahrzeugs von den Anforderungen in der Praxis motiviert:

„In einigen innerstädtischen Zustellbezirken sind die Routen mitunter so lang, dass die Paketboten zum Nachladen weite Strecken zurückgelegen müssen. Darüber hinaus werden immer öfter auch große und sperrige Waren per Internet bestellt. Deren Zustellung ist mit dem Hopon Long einfacher denn je.“

Als wichtigen Beitrag zur Erleichterung der täglichen Arbeit und der Flexibilität bei gleichzeitig verbesserter Produktivität will Carit das neue Zustellfahrzeug verstanden wissen. So könne beispielsweise eine zweite Person, die lediglich im Besitz eines Führerscheins der Klasse AM sein muss, die Auslieferungen mit dem Hopon auf der letzten Meile übernehmen, während der eigentliche Fahrer des Lieferwagens in gewohnter Weise zusätzlich Sendungen in der vorletzten Meile ausliefere.

Wie schon bei der Classic-Version legte Carit auch bei der langen Ausführung des vollelektrischen Zustellfahrzeugs Wert auf kompakte Abmessungen. Die Breite von 84 Zentimeter ist darauf ausgelegt, dass das Hopon Long im Lieferfahrzeug des KEP-Dienstleisters mitgenommen werden kann.

Das Laden des 48-Volt-Batterieblocks kann dank eines integrierten Ladegeräts über jede haushaltsübliche Steckdose erfolgen. Voll aufgeladen hat der Hopon eine Reichweite bis zu 50 Kilometer bei einer Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h. Die Reichweite kann zudem durch eine zusätzliche Batterie verdoppelt werden.

„Das deckt die Strecke von weniger als 30 Kilometern, die ein Paketzusteller in einer durchschnittlichen Schicht zurücklegt, mehr als ab“, erläutert Knappheide.

Der Hersteller wirbt außerdem mit hoher Zuverlässigkeit und einem besonders niedrigen Wartungsaufwand. Er führt in diesem Zusammenhang das „One-Pedal-Driving“ ins Feld, bei dem mit einem einzigen Pedal das Fahrzeug sowohl beschleunigt als auch aktiv gebremst werden kann. Das sorge nicht nur für mehr Komfort, sondern auch für höhere Effizienz. Denn beim Bremsvorgang wird Energie zurückgewonnen und kann später wieder für die Beschleunigung genutzt werden. Die Trommelbremse kommt damit nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, was ihre Haltbarkeit deutlich verlängern dürfte.

Bei der Entwicklung der technischen Grundlagen wurde die Fachhochschule Südwestfalen eng mit eingebunden. Unterstützung in puncto Design und Konstruktion leistete die Fachhochschule Münster. Die Produktion erfolgte durch Partner und Fachbetriebe in Nordrhein-Westfalen.

Angesichts der Leistungsmerkmale sieht Knappheide großes Marktpotenzial für den Hopon Long, insbesondere mit Blick auf den Verkehr der Zukunft:

„Neben KEP-Dienstleistern gehören zudem auch klassische Logistiker sowie regionale Handwerksbetriebe und Lieferdienste zu unserer Anwendergruppe.“