Elektromobilität: Daimler präsentiert neue Freightliner-E-Trucks
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Trucks hat in Portland/USA zwei neue Elektro-Lkw für den amerikanischen Markt vorgestellt. Der Freightliner eCascadia ist als schwerer Elektro-Lkw für den Fernverkehr mit mehr als 15 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht konzipiert. Der Freightliner eM2 106 deckt als vollelektrische Variante das mittelschwere Segment zwischen neun bis zwölf Tonnen zulässiges Gesamtgewicht ab. Daimler Trucks North America (DTNA) plant, im Laufe des Jahres eine Innovationsflotte von rund 30 Elektro-Lkw an erste Kunden in den USA zu übergeben. Wie schon beim vollelektrischen Leicht-Lkw Fuso eCanter und dem mittelschweren Mercedes-Benz eActros verfolge man dabei das Ziel, gemeinsam mit Kunden weitere Erkenntnisse zu gewinnen, wie sich Elektro-Lkw im Transportalltag möglichst effizient einsetzen lassen, formuliert der Hersteller.
Der Freightliner eCascadia basiert auf dem Cascadia, dem nach eigenen Angaben erfolgreichsten Lkw für schwere Langstrecken-Transporte (Class 8) im nordamerikanischen Markt, der von einem 730 PS Aggregat unter der Haube angetrieben wird. Die Batterien liefern mit 550 kWh genug Energie für eine Reichweite bis zu 400 km (250 Meilen) und lassen sich innerhalb von 90 Minuten auf rund 80 Prozent aufladen – um weitere 320 km (200 Meilen) zurückzulegen. Der Freightliner eM2 106 kommt im lokalen Verteilerverkehr sowie im Zustellverkehr auf der letzten Meile zum Einsatz. Die Batterien der neuen e-Version stellen 325 KWh für bis zu 480 PS bereit. Die Reichweite des eM2 beträgt rund 370 km (230 Meilen). Die Batterien des Fahrzeugs lassen sich innerhalb von 60 Minuten auf rund 80 Prozent aufladen, ausreichend für eine Reichweite von rund 300 km (184 Meilen).
Maxime:E-Mobilität soll sich rechnen
Wie Martin Daum, im Daimler-Vorstand verantwortlich für Lkw und Busse, betonte auf einer Veranstaltung in Portland im US-Bundesstaat Oregon, beansprucht der Hersteller für sich die Rolle des Weltmarktführers bei elektrischen Lkw. „Wir haben schon früh begonnen, an Elektro-Lkw zu arbeiten und es ist unser Anspruch, hier in jedem relevanten Segment den Maßstab zu setzen.“ Die jetzt neu gegründete globale E-Mobility Group dient der Bündelung des Know-Hows für elektrische Antriebe im Unternehmen. Der Nutzfahrzeugkonzern betrachtet die Elektrifizierung als entscheidenden Faktor, um die Transportbranche in eine emissionsfreie Zukunft zu führen. Dabei ruft Daimler das Ziel aus, dass e-Mobilität muss wirtschaftlich sein – sowohl für die Kunden als auch für den Hersteller. Die EMG soll für die marken- und spartenübergreifend die Strategie für Elektro-Komponenten und komplette e-Fahrzeuge zuständig sein.
Ziel ist außerdem, eine weltweit einheitliche Architektur zu erarbeiten. Die EMG ist daher global "aufgestellt", ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen funktionsübergreifend an diversen Standorten im weltweiten Netzwerk des Unternehmens arbeiten, unter anderem in Portland (USA) Stuttgart (Deutschland) und Kawasaki (Japan). Gesa Reimelt, derzeit Leiterin Produktprojekte Powertrain & eDrive bei Mercedes-Benz Pkw, übernimmt zum 1. Juli 2018 die Leitung dieser neuen weltweit operierenden Organisation bei Daimler Trucks & Buses. Sie berichtet in dieser Funktion an Dr. Frank Reintjes, Leiter Global Powertrain & Manufacturing Engineering bei Daimler Trucks.
Frank Reintjes, im Bereichsvorstand von Daimler Trucks & Buses verantwortlich für Global Powertrain und Manufacturing Engineering, ist überzeugt, dass die Nachfrage nach Elektro-Lkw und Bussen steigt. „Dies bestätigen auch unsere Kunden. Nur wer sowohl bei konventionellen Antrieben als auch bei elektrischen Antrieben führend ist, kann wirtschaftlich und technologisch überzeugende Lösungen bieten.“ Deswegen baue Daimler die E-Mobility Group auf, „in der unsere Experten aus allen Funktionen weltweit gemeinsam an den besten e-Antrieben arbeiten,“ so Reintjes. (ha/jr)
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